Trailer-Innovationen auf der IAA Transportation

Messeneuheiten in der Trailerbranche
Trailer-News von der IAA Transportation

In der Logistikbranche müssen viele Unternehmen um jedes eingesparte Gramm CO2kämpfen. Allerdings spielt dabei auch die Wirtschaftlichkeit eine wichtige Rolle. Die Trailerbranche zeigt mit ihren Neuheiten, wie beides kombiniert werden kann.

Kögel präsentiert auf der IAA Transportion in Hannover ihr neues Kühlfahrzeug Cool Liteshell.
Foto: Richard Kienberger

Unternehmen sehen sich zunehmend mit der Aufgabe konfrontiert, die Emissionen im Fuhrpark weiter zu reduzieren. Um die Logistik grüner zu gestalten, gibt es einige Stellschrauben, die gedreht werden können. Die Trailerbranche nimmt dieses Ziel mit ihren Innovationen in den Fokus. Nicht zuletzt deshalb hat die Burtenbacher Traditions-Trailerschmiede Kögel unter dem Motto "Innovation, die vorwärts bringt" das neue Kühlfahrzeug Cool Liteshell auf der IAA Transportation vorgestellt.

Der Trailer zeichnet sich laut Kögel durch seine Paneel-Technologie aus, die zu einem reduzierten Gewicht des Fahrzeugs beiträgt. Der Cool Liteshell wiegt damit 700 Kilogramm beziehungsweise neun Prozent weniger als das bisherige Kühlfahrzeug Kögel Cool. Durch das geringere Leergewicht soll der Kraftstoffverbrauch um bis zu 0,3 Liter pro 100 Kilometern sinken. Gleichzeitig soll der Trailer durch seine hohe Schlagzähigkeit nur gering reparaturanfällig sein. Die Paneele bestehen aus gefrästen Hartschaumblöcken aus Polyurethan (PU), die Deckschicht bilden Glasfasermatten mit einer Außenhülle aus thermoplastischem Polyurethan (TPU). Oder anders gesagt: Diese Kombination soll Korrosion am Fahrzeug verhindern.Beim Boden verwendet Kögel anstelle von Holz-Querträgern glasfaserverstärkten Kunststoff (GFK). In Kombination mit mehr Schaumvolumen (20 Prozent) verbessert dies die Isolierung des gesamten Aufbaus. Somit soll die Produktsicherheit während des Transports durch eine gleichbleibende Temperatur gewährleistet sein.

Darüber hinaus hat Kögel auf der IAA Transportation 2024 mit dem Kögel Port 20 ein neues dreiachsiges 20-Fuß-Chassis präsentiert. Das Leichtgewicht mit seinen 2.900 Kilogramm sorgt mit dem nach hinten versetztem Radstand für eine erhöhte Sattellast und soll die Fahrstabilität verbessern. Das Chassis kann zudem mit einer zweiten Ladeposition ausgestattet werden, die die Sattellast auf bis zu 30 Prozent erhöht. Diese Variante soll den Transport von Wechselbrücken der Typen C715 und C745 ermöglichen.

Zudem ist es möglich, den Port 20 mit verschiedenen Ausstattungsmerkmalen zu ergänzen. Unter anderem kann eine Heckleiter für einen leichteren Zugang zu den Containern angebracht werden. Darüber hinaus gibt es ein optimiertes Heckdesign für den Schutz leichter Ladungsträger mit integriertem Werkzeugkasten im Heckbereich. Auch hier steht die Reduzierung der CO2-Emissionen im Mittelpunkt. Für 2025 plant Kögel bereits die Markteinführung einer noch leichteren, zweiachsigen Version des Chassis, das auf dem Kögel Port 20 aufbaut.

Wechselstation für Lkw-Batterien

CO2 einzusparen ist auch Ziel des eTrailers von Trailer Dynamics und der Krone Nutzfahrzeug-Gruppe. Dieser soll die CO2-Emissionen im Vergleich zu Dieselzugmaschinen um durchschnittlich 40 Prozent senken und die Reichweite der BEV-Sattelzugmaschinen steigern. Auf der IAA Transportation hat der Hersteller übrigens erstmals nicht nur Reservierungen für den eTrailer angenommen, sondern auch direkte Bestellungen. Zudem haben Krone und Trailer Dynamics in Zusammenarbeit mit CATL eine neue Battery-Swapping-Technologie für den eTrailer gezeigt. Das heißt: Die Batterie wird komplett entkoppelt und durch eine vollgeladene ersetzt. Damit gibt es eine Alternative zur herkömmlichen Ladeinfrastruktur, die einiges an Zeit einspart. Durch die Batteriewechsel-systeme könnte eine höhere Fahrzeugverfügbarkeit aufgrund kürzerer Ladezeiten geschaffen werden. Die geschätzte Tauschzeit liege bei gerade einmal fünf Minuten. Trailer Dynamics hat zudem auf der IAA Transportation ein webbasiertes digitales Simulations- und Dokumentationswerkzeug vorgestellt. Das Tool lässt sich auf logistische Anforderungen zuschneiden und liefert dann die entsprechenden Verbrauchs- und Energiedaten. Das Tool analysiert die Routen bestehender Flotten und gibt so ein CO2-Footprint-Dokument aus. Damit soll das Flottenmanagement optimiert werden und die Effizienz des eTrailers weiter steigen. Außerdem hat Krone den Krone Cool Liner mit "Electrified Trailer System" von ZF mit im Gepäck. Damit sollen herkömmliche Dieselzugmaschinen künftig hybridisiert werden oder die Reichweite von elektrischen Gespannen steigen.Krone verbaut den elektrischen Achsantrieb AxTrax 2 von ZF sowie eine Batteriesystembox. So kann die Bremsenergie zurückgewonnen werden – Stichwort Rekuperation. Laut Krone sinken so der Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen bei Sattelzugmaschinen mit Dieselmotor um bis zu 16 Prozent. Mit der Plug-in-Lademöglichkeit könne die Ersparnis auf bis zu 40 Prozent ansteigen.

Das modulare ZF-System sei zudem als "One box solution" von der ersten Trailerachse sowohl für Zwei- als auch Drei-Achs-Fahrzeuge geeignet. Die Antriebsachse AxTrax 2 verbessere zudem die Beschleunigung und ermöglicht mit einer Leistung von 210 kW eine erweiterte Traktionsunterstützung. Praktisch könnte das zum Beispiel bei Überholvorgängen auf der Autobahn sein oder auch bei Bergauf-Anfahrten. Zusätzlich könnten mit dieser Technologie elektrische Nebenaggregate – zum Beispiel Kühlaggregate– unterstützt werden.

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