Heutzutage herrscht in vielen Logistikunternehmen ein eher raues und freudloses Betriebsklima. Billigkonkurrenz und Fahrermangel prägen häufig die Stimmung. Auch der Chef des Kölner Thermospediteurs IFL, Sotirios Kariofillis, bekommt das in Diskussionen oft mit und auch er bleibt von vielen Ärgernissen der Branche nicht verschont. Doch als vergangenes Jahr ein Kollege von ihm gleich das baldige Ende der deutschen Transportbranche prophezeite, wurde ihm dieser Pessimismus zu viel. Seine Reaktion: Um die Stimmung in seinem Unternehmen zu verbessern und dem allgemeinen Frust die Harke zu zeigen, statt zu resignieren, orderte er ein neues, mächtig herausgeputztes Flaggschiff für die Flotte.
"Revolutionäre Logistik mit Liebe"
Klar muss auch Kariofillis mit spitzem Bleistift rechnen. Aber wenn man betrachtet, dass der Anschaffungspreis eines Lastzuges nur einen Bruchteil der Betriebskosten während der Einsatzzeit ausmacht, ist der Gedanke, in einen gestylten Lkw zu investieren, gar nicht so abwegig. Dafür demonstriert man bei Kunden und Fahrern Stil und Stärke. Nun sind die Kölner ja auch, wenn man das so verallgemeinern darf, fröhliche und lebensfreudige Menschen. Auch der IFL-Chef ist ungeachtet seines griechischen Namens ein echter Kölscher Jung. So ist er trotz seiner Verantwortung für die Flotte von 16 Lastwagen kein brummiger Boss geworden, sondern ein netter und offener Typ geblieben. Das merken wir gleich, als wir zu Besuch auf dem Kölner Großmarkt sind. Das Klima im Büro ist von Herzlichkeit geprägt, und zu den guten Neujahrswünschen gibt es obendrein Umarmungen vom Chef. Aki, wie er in Kurzform von seinen Leuten genannt wird, hat mal Bürokaufmann gelernt. Als er es dabei im Warenversand mit Lkw-Fahrern zu tun bekam, gefiel ihm deren offene und ungekünstelte Sprache. Also wurde er Disponent und lernte am Flughafen Köln, wie man Luftfracht-Teilpartien möglichst geschickt per Lastwagen verschickt.
2003 ist daraus nach weiteren Stationen das eigene Unternehmen entstanden. Auch hier stehen Teilpartien im Vordergrund, sowohl Obst und Gemüse als auch Süßwaren und andere temperatursensible Güter werden bewegt. Kaum ein anderer Transporteur käme auf die Idee, seine Leistung mit "Revolutionäre Logistik mit Liebe" zu beschreiben, genau das aber steht auf dem Heck des neuen Sattelzuges geschrieben. Man kommt ins Grübeln und fragt sich, was das bedeutet. Aki erklärt, und schon wird es nachvollziehbar: "Die Gesellschaft und die großen Konzerne achten nicht mehr die Fahrer als Menschen, gerade diejenigen, die ihren Job oft noch mit Liebe machen und sich nächtelang abmühen, um die Gesellschaft mit wichtigen Dingen zu versorgen. Hier fehlt eine revolutionäre Veränderung des Denkens, eine Wertschätzung harter Arbeit, um denjenigen endlich Respekt zu zollen, die ihn verdienen!" Fahrer Marko Fritsche weiß den Supertruck zu schätzen, der ihm anvertraut wurde. Er freut sich aber auch genauso darüber, dass sein Chef in schwierigen Situationen verlässlich zu ihm hält. Der 47-Jährige hat in seiner Heimatstadt Chemnitz Dreher gelernt, nach der Wende ist er erst mal für ein paar Jahre nach Spanien gezogen. Seit rund zwei Jahrzehnten fährt er Lkw, die meiste Zeit bei IFL, wo er schon den Vorgänger des "Night Fighters" gelenkt hat. Nach der Auslieferung des Volvo und des Schmitz-Cargobull-Trailers, Letzterer nach Akis Wünschen optimiert von Böcker in Vechta, kam Airbrusher Roland Just zum Einsatz, der das Äußere des Lastzuges mit prächtigen Motiven einer Kriegerin mit Eisbär verschönerte.

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