Van Hool TDX2 Astromega: Massive Änderungen beim Astromega Doppeldecker

Van Hool TDX27 Astromega
Doppeldecker Astromega fährt vor

Van Hool hat dem Doppeldecker Astromega eine massive Abspeckkur verordnet. Dabei sind viele Verbesserungen eingeflossen. Wir fuhren die Version mit Allison-Getriebe.

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Foto: Van Hool

Doppeldecker gehen nicht eben als große Dynamiker durch – für gewöhnlich jedenfalls. Das ist kaum verwunderlich. Bei diesen Fahrzeugen geht es an erster Stelle um maximale Kapazität und die geschickte Ausnutzung des allerletzten Winkels der Karosserie den die gesetzliche Maßvorgabe hergibt. Derartige Raumausnutzung geht dann auch unweigerlich mit einigen Pfunden im und auf dem Gerippe einher. Das gilt zudem bei Herstellern, die traditionell auf massiv ausgeführte Wertarbeit setzen. Lange 14-Meter-Fahrzeuge reißen so schnell die Marke von 18 Tonnen. 20 Tonnen Gewicht kommen so in Sicht. Das zeigte unter anderem der vorausgegangene Fahrbericht eines Scania Van Hool Astromega gleicher Länge (lastauto omnibus 7/2015). In solchen Fällen bleiben meist noch rund sieben Tonnen Nutzlast für Passagiere und deren Habseligkeiten.

Das ist nicht gerade üppig bei einem zulässigen Gesamtgewicht von maximal 26 Tonnen. Bei unserem Testwagen wäre dann mit 80 Kilogramm pro Fahrgast zwar dem Gesetz Genüge getan, aber die im Mittel realistischen 100 Kilo pro Person liegen noch in weiter Ferne. Angesichts dessen ist jede Diät für den dicken Brummer hochwillkommen.

Skikoffer hält rund einen Kubikmeter Platz bereit

Auch das zweite Manko des Doppeldecker-Genres – der verfügbare Kofferraum – macht sich beim Testwagen nachteilig bemerkbar. Bei eher knapp bemessenen 8,42 Kubikmetern im Heck, kommen auf jeden Fahrgast nur 114 Liter verfügbarer Gepäckraum. Bei einem Eindecker sind es selten weniger als 200 Liter, beim Dreiachser in der Regel sogar noch mehr. Kein Wunder also, dass der Wagen – einer von zwei baugleichen Typen für das Reiseunternehmen und den Van-Hool- Servicepartner Happytours Hanke im bayerischen Marktredwitz – schon im Werk mit einem Skikoffer ausgeliefert wird, der rund einen Kubikmeter zusätzlichen Platz bereithält und dem Außendesign weitgehend angepasst ist.

Der kantige Rucksack darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der vollformatige Belgier sich gerade einer strengen Abspeckkur unterzogen hat – auch wenn er die für die vorhandenen Achslasten des Fahrwerks für den Integralwagen nicht zwingend nötig hatte. Insgesamt hat er fast 600 Kilogramm Gewicht verloren – zu einem sehr geringen Anteil aus dem Gerippe. Wichtiger waren dabei die leichteren Kiel-Sitze und die neuen Heizungskonvektorengehäuse aus Aluminium, die heute auch bei Wettbewerbern immer weitere Verbreitung finden. Erfreulicher Nebeneffekt der jetzt verbauten Kiel-Avance-Sitze ist ihr höherer Sitzkomfort. Der ist bei den bisher ausschließlich verbauten Stühlen aus Van-Hool-eigener Produktion nicht sehr ausgeprägt. Nach Herstelleraussage sollen die Kiel-Sitze jetzt für alle Modelle verfügbar sein.

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