Setra S 531 DT: Reisebusse im Konzeptvergleich

Setra S 531 DT
Reisebusse im Konzeptvergleich

Doppeldecker: Der Setra S 531 DT ist als Fernbus und als Luxusreisebus beliebt. Wir haben uns die ungleichen Brüder angeschaut.

Setra DD Vergleich Flixbus Fernlinie Reisebus Doppeldecker Daimler 2020
Foto: Thorsten Wagner

Seit jeher üben sie eine besondere Faszination auf Passagiere und Käufer aus: Doppeldecker für die Reise. Kapazität, Erlebniswert und Imagegewinn sind bei diesen mächtigen Fahrzeugen, die an die Grenzen des technisch und gesetzlich Machbaren gehen, einfach unschlagbar. Auch wenn es eine Zeit lang so aussah, als ob das Segment stagniert oder gar in der Versenkung verschwindet, so hat die Freigabe der innerdeutschen Fernlinien im Jahr 2013 zu einem echten Verkaufsboom beigetragen, der zu einer Reihe neuer Modelle geführt hat.

2015 machte der Neoplan Skyliner nach einer schweren Geburt den Anfang, als Letzter im Reigen wird sich in diesem Jahr der Volvo 9700 DD einreihen. Nicht nur die hohe Kapazität, auch seine konzeptionell einfach zu realisierende, gesetzlich seit 2020 vorgeschriebene Barrierefreiheit ohne teuren Lift hat den Doppeldecker-Absatz beflügelt, der 2019 zuletzt bei 220 Stück lag.

Wir schauen uns daher einmal die Reiseversion des Messewagens aus Brüssel im Vergleich zu einer Flixbus-Standardversion an, die mittlerweile rund 20 Prozent der grünen Flotte ausmacht. Auch die wenigen Konkurrenten im Segment wie Pinkbus oder Roadjet setzen auf Doppeldecker – sogar zu rund 100 Prozent.

Variabilität deutlich verbessert

Unangefochtener König der Klasse ist weiterhin der Setra S 531 DT, der 2017 in einer stark überarbeiteten Variante auf den Markt kam und zwischen Comfort- und Top-Class positioniert ist. Setra hat das Rad hier zwar nicht komplett neu erfunden, es aber durchaus noch runder gemacht. Zum Teil war allerdings Standardisierung angesagt: Es gibt nunmehr nur noch eine Karosserievariante mit einem Antrieb – das senkt die Varianz und die Fertigungstiefe in der Produktion deutlich. Verschiedene Längen bieten heute nur noch VDL, Van Hool und Ayats an. An den neuralgischen Punkten jedoch hat Setra die Variabilität deutlich verbessert – genau an den Punkten, die für den Praxiseinsatz besonders wichtig sind: Unterdeckgestaltung, Treppenanordnung und Cockpit. Und beim Thema Sicherheit haben die Ulmer die Latte zudem sehr hoch gelegt.

Setra DD Vergleich Flixbus Fernlinie Reisebus Doppeldecker Daimler 2020
Thorsten Wagner
Rund 40 Prozent der Kunden wählen das luxuriöse Top-Class-Cockpit mit Chromschmuck.

Zwar muss der Doppeldecker immer noch nicht die EU-Richtlinie ECE R66.02 erfüllen – was ihm schließlich das Überleben gerettet hat und auch technisch kaum machbar wäre. Abgesehen davon bietet ein Setra DT aber alles, was der Baukasten eines Weltkonzerns so hergibt. Das fängt mit dem wählbaren Cockpit aus Top- oder Comfort-Class an: edler Luxus mit viel Chrom einerseits, funktionaleres Design mit der Möglichkeit der Zahlkassenmontage andererseits. Bedienen lassen sich beide hervorragend, auch ein digitaler Multifunktionsschlüssel mit vielen Ferndiagnosefunktionen gehört beide Male dazu. Alles in allem sind die 1.900 Euro netto Aufpreis für das höherwertige Cockpit so eher Geschmacksfrage als funktionale Notwendigkeit – rund 38 Prozent der Kunden greifen aber zum Luxus.

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