Er müsste der Traum eines jeden Disponenten sein. Denn mit kaum einem anderen Sattelzug lässt sich die Fahrzeit dermaßen exakt kalkulieren wie mit dem S730. Tempomat auf 85 heißt hier auch Durchschnittsgeschwindigkeit 85. Daran können selbst Steigungen bis fünf, sechs Prozent nichts ändern. Mit 85 stürmt der S730 die Berge hoch. Wären da nicht die vielen Baustellen und die allgegenwärtigen Lkw-Überholverbote und wären da nicht die eingeschränkte Nutzlast, der hohe Kaufpreis und der Expresszuschlag beim Verbrauch, der den Traum schnell beendet. Von Alptraum kann im Fall S730 freilich nicht die Rede sein. Er zählt zu den wenigen Lkw, die Faszinationen ausstrahlen, die Fahrer- und mitunter auch Unternehmerherzen zugleich freudig schlagen lassen. Es ist – zumal in S-Version – eine imposante Erscheinung.
Er ist der letzte verbliebene V8 und er ist ein Scania – also eine Marke, die seit jeher heftige Emotionen weckt. Bei Freunden der Marke, aber auch bei Feinden, die es reichlich gibt und die den Hype um die Marke für Gedöns und Gefühlsduselei halten.
Preis für neuen Scania beginnt bei 140.000 Euro
Sich von der Faszination freizumachen, die ein S730 ausstrahlt, das gelingt auch während des Tests nicht ganz, obwohl Zahlen und Messwerte im Vordergrund stehen. Dabei ist es nicht nur die schiere Kraft des 16,4 Liter großen Achtzylinders, sondern mehr noch dessen Kombination aus hohem Fahrkomfort, tadellosem Fahrverhalten und einem Arbeitsplatz, der besser kaum geraten könnte. Der Preis für das Ganze bewegt sich in der Größenordnung ab 140.000 Euro aufwärts. Die wesentlichen Änderungen zum noch gebauten Vorgänger R730 betreffen vor allen Dingen das Fahrerhaus mit ebenem Boden und neuer Einrichtung samt mehr Stauraum sowie reichliche Verbesserungen an Optik, Aerodynamik und der Beleuchtung.
Bei der Antriebstechnik lag der Fokus darauf, Bewährtes zu verbessern. Beispielsweise die Opticruise-Schaltung, deren Tun eine Bremse auf der Vorgelegewelle jetzt erleichtert und so schnellere Aufwärtsschaltungen ermöglicht. 0,4 Sekunden gibt Scania für die Schaltzeit an. So ganz neu ist die Idee freilich nicht. Solche Bremsen gab es schon im altgedienten Fuller-Roadranger oder auch bei Volvo in dem aktuellen I-Shift-Getriebe. Grundsätzlich kombiniert Scania den V8 mit der Zweipedal-Opticruise-Version. Manuelle Getriebe oder Opticruise mit Kupplungspedal (nur zum Anfahren nötig) folgen später.
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