Projekt Hamburg Truckpilot: MAN automatisiert im Terminal

Projekt Hamburg Truckpilot
MAN automatisiert im Terminal

Die autonom fahrenden MAN TGX haben sich im "Hamburg Truckpilot" erfolgreich geschlagen – und den Nachweis erbracht, dass selbstfahrende Lkw im Containerverkehr keine Zukunftsmusik sein müssen.

MAN Hamburg TruckPilot Lkw autonom automatisiert 2021
Foto: Frank Hausmann

Autonom fahrende Lkw funktionieren und könnten schon in wenigen Jahren Güterverkehre sicherer, effizienter und nachhaltiger machen. Davon sind MAN und die Hamburger Hafen und Logistik (HHLA) überzeugt. Die Partner haben gemeinsam mit der Spedition Weets das dreijährige Projekt "Hamburg Truckpilot" abgeschlossen und nun die Ergebnisse auf dem ITS World Congress präsentiert.

Ziel des Forschungsprojekts war, die Machbarkeit von Automatisierungslösungen für den Straßengütertransport anhand autonomer Lkw im Containerumschlag nachzuweisen. Den Praxistest auf dem HHLA-Container-Terminal Altenwerder (CTA) haben zwei autonome MAN TGX bestanden. In dem schon weit automatisierten Containerlager fuhren die mit GPS, Sensoren und Rechentechnik ausgestatteten Sattelzüge selbstständig über das Areal und bewegten sich insgesamt auf mehr als 5.000 Kilometern reibungslos im gemischten Verkehr mit anderen Verkehrsteilnehmern. "Pilotprojekte wie Hamburg Truckpilot beweisen, dass der Einsatz von selbstfahrenden Lkw technisch umsetzbar ist und sich effizient in Logistikabläufe integrieren lässt. Das autonome Fahren wird ein Gamechanger im Transportwesen sein", sagt Dr. Frederik Zohm, MAN-Vorstand für Forschung und Entwicklung, zu den Projektergebnissen.

Mit maximal 25 km/h ins zwei Kilometer entfernte Blocklager

Bei den Praxisfahrten beförderten die Fahrer der Spedition Weets im Auftrag der VW-Konzernlogistik 40-Fuß-Container vom Weets Logistic Center in Soltau über die A 7 zum 70 Kilometer entfernten CTA-Terminal im Hamburger Hafen. Nach Ankunft am Check-Gate mussten die Fahrer auf die Seite rutschen und den Platz für eine MAN-Sicherheitsfahrerin räumen. Sie überwachte die autonomen Fahrfunktionen und sollte im Bedarfsfall eingreifen. Per Touchpad erhielten die Lkw mit rund zwei Dutzend Sensoren rundherum den Fahrauftrag, sodass sie auf Basis digitalen Kartenmaterials genau wussten, an welchem Lagerblock sie die Container abliefern oder abholen sollten.

MAN Hamburg TruckPilot Lkw autonom automatisiert 2021
Frank Hausmann
Die Test-TGX fahren mit Lidar-, Radar- und Kameratechnik – insgesamt sind rund zwei Dutzend Sensoren im Einsatz.

Selbstständig gab der mit Lidar, Radar und Kamera ausgestattete MAN Gas und steuerte unter den Augen der geschulten Fahrerin mit maximal 25 km/h das etwa zwei Kilometer entfernte Blocklager an. Während der Fahrt im Terminal leuchteten Lichtbänder an den TGX blau auf und signalisierten den autonomen Betrieb. Im Blocklager angekommen, rangierten die Prototyp-Lkw rückwärts in die ihnen zugewiesene Blocklager-Spur und erreichten ohne Eingreifen der Frau am Lenkrad ihre Parkposition. Dann sprangen die Blocklagersysteme an, und ein Spreader übernahm die Ein- und Auslagerung der Container. Nach erfolgreichem Umschlag fuhren die MAN autonom zurück zum Check-Gate und verließen das Terminal. Jenseits des Geländes übernahmen wieder die Weets-Fahrer. Laut den Projektpartnern musste bei sämtlichen Praxisfahrten kein einziges Mal manuell eingegriffen werden.

Künftig sollen die automatisierten Fahrfunktionen Lkw-Fahrer bei ihrer Arbeit entlasten und unterstützen. So könnten sie während der Be- und Entladung den Lkw verlassen und die Zeit für die gesetzlichen Pausen nutzen. Bis zu 30 Minuten Stand-by-Zeit ließen sich einsparen. Weitere Vorteile lägen in der Effizienzsteigerung durch das vorausschauende automatisierte Fahren. Es reduziere den Verbrauch und könne den Verkehrsfluss positiv beeinflussen. Nicht zuletzt versprechen sich die Projektpartner in allen Bereichen ein Mehr an Sicherheit.

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