Immer mehr Menschen fahren Bus. Das stimmt nicht nur für die Fernlinie, nein, auch im ÖPNV sind immer neue Rekordzahlen zu verzeichnen. Gleichzeitig wird es auf den Straßen der Innenstädte immer enger – womöglich tummeln sich sogar bald Elektro-Pkw auf den spärlichen Busspuren der Nation. Eine der wenigen möglichen Antworten auf diesen Trend sind Gelenkbusse mit 18 Metern und mehr. Dabei wurde diese ehemals natürliche Grenze schon vor Zeiten aufgebrochen. MAN legte als erster Hersteller mit 18,75 Meter vor und Mercedes wagt sich mit seinem Vierachser Capacity L sogar ins Gebiet von mehr als 20 Metern vor.
Wichtiger als eine weitere Verlängerung ist den Polen aber zunächst, die gesamte Stadtbus- Palette auf das neue Design umzustellen, das 2014 auf der IAA erstmals gezeigt wurde. Noch sieht man das Designerstück selten auf den Straßen: Klare Kante statt allzu weichliche Rundungen, deutlich abgesetzte Teilsegmente im Vorder- und Hinterwagen sowie an den Radkästen verleihen dem Urbino Charakter und hohes Hingucker-Potenzial.
Hier trifft urbaner Chic auf Funktionalität
Besonders die Dachrandgestaltung, die sich jeder konventionellen Geradlinigkeit entzieht, sorgt für optische Spannung und lässt den langen Bus aussehen, als sei er zum Sprung bereit. Auch im eher bodenständigen und Daimler-verwöhnten Stuttgart zieht der Testwagen den einen oder anderen Blick auf sich. Der Innenraum ist modern und großzügig dimensioniert. Es gibt kaum störende Podeste, eine neue Innendecke, farblich verkleidete Fensterholme. Hier trifft urbaner Chic auf Funktionalität. Besonders interessant: Solaris bietet seit Neuestem antibakterielle Haltestangen und Sitz. Unbedingt mitbestellen!
Doch verweilen wir einen Moment bei der Außenhaut, deren Segmente nach einer neuen "Skin-on-Skin"-Montageart gesteckt und geschraubt sind. Ob und wie die Betriebswerkstätten hiermit umgehen können, wird sich noch zeigen müssen, der Hersteller verweist auf leichtere Reparaturen. Auffällig beim Testwagen sind jedoch die vielen Kratzer an der dicken Abschlussleiste, die am unteren Saumrand der Seitenwand die Segmente abschließt. Hier gilt es womöglich, die Fahrer besonders einzuweisen, um Rempler zu vermeiden. Mit zum exklusiven Design des Busses gehören auch die schwarzen, massiven Kunststoffkanten an Front und Heck, die die Blechbereiche klar voneinander abgrenzen. Optisch perfekt angepasst sind die schwarzen, austauschbaren Anfahrkufen am Vorderwagen, die man ähnlich schon vom Mercedes Citaro kennt. Und auch die Scheinwerfer – kostengünstige Rundspots, die es auf Wunsch auch in LED-Ausführung gibt – glänzen durch den angeschrägten, schwarzen Kajalstrich, der zusammen mit der asymmetrischen Frontscheibe ein echtes Markengesicht herzaubert. Die Zugänglichkeit der Scheinwerfer durch die Bugklappe der stark gerundeten Front (eine Reminiszenz an den cw-Wert?) ist dabei optimal gelungen.
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