Fahrbericht DAF XG+ 530: Fernverkehr in neuen Dimensionen

Fahrbericht DAF XG+ 530
Fernverkehr in neuen Dimensionen

Fahrbericht: Was die schiere Größe angeht, geizt der neue DAF XG+ wahrlich nicht mit Reizen. Aber auch der Fahrspaß kommt beim Flaggschiff für den Fernverkehr keineswegs zu kurz.

Fernverkehr in neuen Dimensionen
Foto: DAF

Sage und schreibe um nahezu einen halben Meter hat DAF die Kabine gestreckt. Exakt 160 Millimeter ist das Fahrerhaus vorn (und damit auch der vordere Überhang) in die Länge gegangen. Das Heck endet jetzt gar 330 Millimeter weiter hinten als zuvor. Damit wächst auch der Radstand für den 13,6-Meter-Trailer auf 4.000 Millimeter. Und passt derselbe, wie DAF versichert und gern auch bescheinigt, innerhalb der neuen Längenregularien anstandslos dahinter.

Das heißt: Bei der Musterkurvenfahrt bleibt das Gespann mit dem vorderen rechten Eck innerhalb des maximal erlaubten Radius von 12.500 Millimetern, kommt zugleich aber auch mit dem Auflieger dem Kreismittelpunkt nicht mehr als die erlaubten 5.300 Millimeter nahe. Möglich machen das eine vorn sich stark verjüngende Architektur der Kabine und eben vier Meter Radstand, zu denen ein Vorsattelmaß von 620 Millimetern gehört.

Drei Tritte bis in die Kabine

Weit eilt damit DAF dem Wettbewerb voraus, der in puncto neue Längen wohl nicht seine wachste Phase hatte. Denn jene rund 10,7 Kubikmeter Innenraumvolumen, mit denen das XG+-Flaggschiff von DAF nun glänzt, spielen in einer Liga für sich, wie auch der direkte Vergleich mit der gewiss nicht kleinwüchsigen bisherigen Super Space Cab von DAF zeigt: Dort stehen 9,3 Kubikmeter umbauten Raums zu Buche. Als gewiefte Praktiker, wie es die DAF-Leute eben sind, haben sie dabei aber doch darauf geachtet, dass die Höhe des Einstiegs sich nicht uferlos auswächst. Nach dem Öffnen der Tür mit ihrem schräg ansteigenden Griff, der aber immer noch über eine innen liegende Klinke verfügt, erblickt das Auge Stufenabstände von jetzt jeweils 375 (bei XG und XG+) statt wie bislang 360 Millimetern.

Es bleibt beim dreistufigen Einstieg, obwohl der Motortunnel mit nur fünf Zentimeter Höhe deutlich niedriger ausfällt als zuvor.

Sie ermöglichen es DAF, weiterhin mit drei Tritten auszukommen, und liften die Kletterpartie hinein in die neue Prachtkabine nur moderat. Mit einer Bodenhöhe von gut 1,5 Metern fällt der Einstieg in den neuen XG+ gerade mal eine halbe Handbreit höher aus als bei der guten alten Super Space Cab. Erstaunlich dabei: Die Höhe des Motortunnels ist trotzdem von circa 140 Millimetern auf nur noch 50 Millimeter geschrumpft. So kommt es, dass einen innen drin im riesigen Gehäuse der XG+ genannten Kabine schon eher eine Suite als nur ein Hochdachfahrerhaus begrüßt. Drei Dinge beeindrucken auf Anhieb: Riesige Scheiben fluten das Apartment zum einen nicht nur mit Licht, sondern verbessern mit ihrer tief hinabgezogenen Unterkante obendrein die Sicht nach außen bemerkenswert.

Damit nicht genug: Aus dem Rückraum winkt einladend ein durchgängig rund 780 Millimeter breites Bett mit fast schon pflegeheimtauglicher Vollverstellung herüber, dessen Matratze im Maximalfall mit stolzen 180 Millimeter Höhe daherkommt. Wem das noch nicht genug ist, der kann zum optionalen Topper von noch einmal 50 Millimeter Stärke greifen, um dann zu ruhen wie in Abrahams Schoß. Auch gegenüber an der Brüstung spielt nun etwas andere Musik. Wo sich bis jetzt aus der Front nur eine Art Schale als Ablage über dem Motortunnel herauswagte, da passt nun dank des in die Tiefe gegangenen Motortunnels auch noch eine Schublade darunter. Insgesamt ist damit dann aber aus dem einst so putzigen Körbchen schon ein etwas gewaltiges Gebilde erwachsen, das weit ausgreift. So passt zwar viel hinein, das Ganze ist aber beim Seitenwechsel in der Kabine im Auge zu behalten, soll’s nicht als Hemmschuh fungieren.

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