DAF XF 8x4 FAW im Test: Spezieller Hängerzug

DAF XF 8x4 FAW im Test
Hängerzug mit speziellem Einsatzgebiet

Test: Als 8x4 Tridem mit gelenkter Nachlaufachse ergänzt der XF FAW seit Ende 2019 das DAF-Programm. Das (Nischen-)Konzept bietet sich beispielsweise als schwerer Abrollkipper an.

DAF XF FAW
Foto: Thomas Küppers

Stärkste Importmarke bei Sattelzugmaschinen und BDF-Fahrgestellen: Was die stückzahlträchtigsten Segmente auf dem deutschen Markt anbelangt, kann DAF wahrlich zufrieden sein. Abseits davon, etwa auf der Baustelle, in der Entsorgung und im Verteilerverkehr, gibt es für die Niederländer noch deutlich Luft nach oben. An der Variantenvielfalt sollte der weitere Markterfolg nicht scheitern. Beispiel Vierachser: Hier kann DAF in den Baureihen CF und XF Fahrgestelle in Tandem- oder Tridem-Ausführung liefern, wahlweise mit zwei gelenkten Vorderachsen beziehungsweise gelenkter Vorlaufachse (Baureihen FAD und FAK), gelenkter Nachlaufachse (FAW) oder auch der Kombination aus beidem (FAX und FAQ).

Als jüngster Neuzugang feierte der 8x4 FAW im Jahr 2019 Premiere und wurde nun von DAF Trucks Deutschland in Form eines XF 480 Space Cab für eine erste Probefahrt bereitgestellt. Antriebsquelle ist die 480-PS-Version des 12,9 Liter großen MX-13, der in dieser Einstellung zusätzliche 150 Nm Drehmoment mobilisiert. Genauer gesagt: Im größten Gang mit Direktganggetriebe und in den obersten beiden Gängen mit Overdrive-Getriebe werden statt maximal 2.350 Nm bis zu 2.500 Nm auf die Kurbelwelle gestemmt. Für den Testwagen mit automatisiertem ZF-Traxon-Getriebe vom Typ 12 TX 2620 TD gilt das also für den direkt übersetzten zwölften Gang.

DAF punktet mit gelenkter Nachlaufachse

Dass DAF bei den 8x4-FAW-Versionen nicht gerade in die Massenproduktion einsteigen wird, dürfte klar sein. Aufgrund großzügigerer Gewichtsregelungen ist zwar vor allem in den Niederlanden und Skandinavien eine gewisse Grundnachfrage gegeben, in Deutschland ist aber von einem Nischendasein auszugehen. Abgesehen von speziellen Baustellenanwendungen ist das Konzept hierzulande beispielsweise für Entsorger und Schrotthändler interessant, die beim Abrollkipper auf die Nutzlastreserven eines Vierachsers zurückgreifen wollen, verbunden mit der Wendigkeit eines Dreiachsers.

In dieser Disziplin kann der FAW mit der gelenkten Nachlaufachse tatsächlich punkten. In der vorliegenden Konfiguration mit dem mittleren von drei wählbaren Radständen (3,85 Meter von der ersten zur zweiten Achse) und bis zu 49 Grad Lenkeinschlag kommt der XF 480 FAW auf einen Wendekreis von nur 16,8 Metern (zwischen Wänden). Bei einem FAD-Vierachser, also einem gängigen 8x4 mit zwei gelenkten Vorderachsen und maximal 43 Grad Lenkeinschlag, liegt der Kreisdurchmesser mit mittlerem Radstand fast fünf Meter höher. Die elektrohydraulisch gelenkte Nachlaufachse mit "Hardware" von Meritor lenkt bis 25 km/h voll mit, lässt bis rund 45 km/h linear nach und läuft dann bei höheren Geschwindigkeiten nur noch starr mit. Was das Gewicht anbelangt, ist auf deutschen Straßen auch für den 8x4 FAW bei den üblichen 32 Tonnen Schluss, in Holland sind immerhin 36 Tonnen erlaubt (das technische Gesamtgewicht beträgt 37 Tonnen). Mit Anhänger klafft die Schere noch weiter auseinander: 40 Tonnen in Deutschland, 50 Tonnen bei den niederländischen Nachbarn.

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