25 Jahre Volvo FH: FH Topmodelle im direkten Vergleich

25 Jahre Volvo FH
FH Topmodelle im direkten Vergleich

Seit 25 Jahren gehört der Volvo FH fest zum Straßenbild auf Europas Fernstraßen. Zwei FH16-Topmodelle aus der ersten und der aktuellen vierten Modellbaureihe treten pünktlich zum Jubiläum zum Vergleich an.

Volvo FH16 Vergleich
Foto: Richard Kienberger

Wenn das kein unfairer Wettstreit wird! Ein in Ehren gealterter Volvo FH des ersten Baumusters aus den 90ern muss gegen seinen fabrikjungen und bärenstarken Enkel antreten. Opa gegen Teenager – kann das gut gehen? Es kann, denn der betagte, aber immer noch topfite FH16 Baujahr 95 denkt gar nicht daran, seinem Nachfahren mit den großserienrekordbrechenden 750 PS den Weg frei zu machen. Muss er auch nicht. Denn der aktuelle 750er-FH zieht die XL-Dachkappe vor seinem Altvorderen mit 520 PS, der es heute noch versteht, im Straßenverkehr ein Wörtchen mitzureden.

Volvo FH16 Vergleich
Richard Kienberger
Der sitznah verbaute Gangwahl-Knubbel stört weder Beinfreiheit noch Durchgang im Globetrotter-Haus.

Es reist sich bequem im größten FH

Treffpunkt für den spannenden Einblick in ein Vierteljahrhundert Volvo FH ist das Lkw-Werk im belgischen Gent. Hier laufen seit 25 Jahren schwere Volvo-Trucks vom Band, nach Göteborg quasi die zweite Heimat der Volvo-Oberklasse. Und hier stehen sich die Topmodelle ihrer Zeit Scheinwerfer in Scheinwerfer gegenüber. Erst beim direkten Tête-à-Tête werden die Veränderungen in einem Vierteljahrhundert Lkw-Entwicklung richtig offensichtlich: Während der altgediente FH mit seinem aerodynamisch fein geschliffenen Hochdachfahrerhaus damals seinen Zeitgenossen wie MAN F90 und Mercedes SK um Welten voraus war, macht er heute gegenüber dem massigen FH-Haus eine sprichwörtlich schlanke Figur. Das aktuelle Globetrotter-Großraumhaus ist nicht nur breiter, sondern nach der Abkehr von der stark geneigten Frontschutzscheibe auch deutlich voluminöser. Es reist sich bequem im größten FH, auch wenn er in der schweren Klasse, was den Wohnraum angeht, keine Bestmarken setzt. Mit dem großen FH-Fahrerhaus kann man heute wie damals gut leben, vor allem, wenn man allein auf große Tour geht. Auch wenn H4-Scheinwerfer gegen LED-Lichttechnik, aerodynamisch optimal durchbrochene Träger gegen klassische Spiegelpakete oder feingliedrige Kühlerstrukturen gegen massige Lamellen antreten: Der erste FH gibt mit seinem zeitlos-eleganten Design von außen immer noch das Bild eines modernen Langstrecken-Lkw ab.

In der Komfortdisziplin hat der aktuelle FH16 in der hübsch aufgebrezelten 25-Jahre-FH-Edition dagegen leichtes Spiel. Fast alle Funktionen sind automatisiert oder hilfskraftunterstützt. Nicht mal mehr die elektromechanische Lenkung verlangt nach Männern, die noch zupacken können. Thors Hammer mit aktuell 750 PS und urgewaltigen 3.550 Nm Durchzug ist heute ein Fahrzeug, das sogar Anfänger relativ fehlerfrei über die Piste stemmen können. Die Gänge werden vom zwölfstufigen I-Shift-Getriebe trefflich vorsortiert, sofern die souveräne Motorleistung auf der belgischen Ebene auf dem Weg zum Ärmelkanal überhaupt einen Gangwechsel verlangt. Auf den 150 Kilometer Strecke in Richtung Eurotunnel bietet der FH750 Fahrkomfort im Vollkaskomodus. Das satellitengestützte I-See übernimmt jedwede Einschätzung von Fahrtempo oder Gangwahl, Korrekturlenkungen erledigt der Lenkassistent, und sogar die Bremsarbeit wird dem FH16-Fahrer Jahrgang 2018 nahezu immer abgenommen. Die VEB+-Motorbremse mobilisiert zusammen mit dem optional erhältlichen Voith-Hydroretarder sagenhafte 920 kW oder 1.251 PS Bremsleistung. Auch weich gespült mit allen Servodiensten der hydraulischen, pneumatischen und motorischen Helfer – die Fahrt mit dem 750-PS-Kracher aus dem Hause Volvo bleibt immer etwas Besonderes. Zu souverän lässt das Flaggschiff sogar unbeladene Lastzugkollegen im Rückspiegel verschwinden. Dabei bleibt der Sechszylinder bemerkenswert ruhig – sowohl was die Drehzahl als auch die Geräuschkulisse angeht.

Volvo FH16 Vergleich
Richard Kienberger
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