Unfallprävention mit Max 80: Stille Opfer

Unfallprävention mit Max 80
Hilfe für die stillen Opfer

113 Personen tragen durch einen Unfalltoten eine Belastungsstörung davon. Daher will Dieter Schäfer vom Verein Hellwach mit 80 km/h durch seine Hymne nun seine Max-80-Regeln als gesungene Botschaft auch in die Herzen der Ehefrauen, Töchter oder Freundinnen der Lkw-Fahrer tragen.

Hilfe für die stillen Opfer
Foto: Jan Bergrath

Eigentlich hat sich vom Prinzip her seit Jahren nichts geändert. Mein Artikel „Der Tod lauert am Schluss“ stammt aus dem Jahr 2019 und erzählt vom Leid der Ehefrau eines Lkw-Fahrers, der trotz eines verbauten Notbremsassistenten durch einen Auffahrunfall am Stauende ums Leben gekommen ist. In seinem Buch 40 Tonnen Verantwortung“ schildert der langjährige Polizeidirektor Dieter Schäfer, wie ihn ein tragischer Unfall am Rosenmontag 2018 am Autobahnkreuz Walldorf an der A 5, bei dem es nur eine Überlebende gab, dazu bewogen hat, danach mit Partnern den Verein „Hellwach mit 80 km/h“ gründen. Seither versucht er, die von ihm ausgedachten „Max-80-Regeln“ vor allem auch in den Köpfen der Lkw-Fahrer zu verbreiten. Denn nach wie vor sind die Ablenkung und der Sekundenschlaf die Hauptursachen für die tödlichen Unfälle am Stauende. Immer größer wird daher der Kreis der Unternehmen und Organisationen, die Schäfer mittlerweile als Gastredner einladen. So war er zuletzt unter anderem bei Amazon, einem Forum des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) und einem Fahrertag bei Dachser.

Eine Botschaft an alle

Auf der Website des Vereins hat Schäfer nun seine eigene Hymne im Kampf gegen den Unfalltod am Stauende veröffentlicht, basierend auf der Syntax seines Lieblingssongs "I´ve gotta get a message to you" von den Bee Gees. „Denn im Lichte der 113 Personen, die durch einen Unfalltoten eine Belastungsstörung davontragen, müssen wir neben den betroffenen Berufskraftfahrern eben auch an die stillen Opfer denken“, so Schäfer. „Und das sind auch deren Ehefrauen, Töchter oder Freundinnen.“

Max 80/Dieter Schäfer

Doch die Rechte an dem Song waren nicht zu bekommen. Bei einem Besuch der Messe „Transport & Logistik“ in München sprach Schäfer daher Andrea Marongiu an, den Hauptgeschäftsführer des Verbandes Spedition und Logistik Baden-Württemberg e.V. mit Sitz in Stuttgart, der ihm sogleich die SUNO / AI Music App vorführte. „Schon am nächsten Tag habe ich ein Abo abgeschlossen und begann mit meinem Songtext dutzende Lieder in unterschiedlichsten Musikrichtungen zu kreieren. Musik und Gesang erzeugt dabei die KI. Die besten acht Versionen habe ich über die Musikplattform Distrokid in einem weiteren Abo auf alle Streaming-Plattformen wie youtube-music, amazon music, spotify als Playlists hinterlegt. Der Song schildert im Wechselspiel die Emotionen des Opfers und des Verursachers. Denn für den Rest ihres Lebens sind de facto beide Opfer.“

Der stille Traum sind die Charts

Die bisherigen positiven Kritiken, die Schäfer bekommen hat, sprechen von einer sehr guten Idee, das Projekt sei innovativ, noch nicht da gewesen und mehr als nur ein Song. Ein akustischer Reisepartner, ein gelungenes Herzstück für eine wichtige Botschaft. Beim diesjährigen Truck-Grand-Prix am Nürburgring werden wir am Samstag auf der Bühne des FERNFAHRER im Fahrerlager immer mal wieder einen der acht Songs in den verschiedenen Stilrichtungen einspielen, sein Buch ist dort zu kaufen. „Wer schon jetzt mitmachen will, kann über unsere Homepage die Links zu den Songs auf youtube-music anklicken und seinem Favoriten dort ein Like setzen. Aber auch jedes andere Streaming auf anderen Plattformen zählt und hilft, die Songs bekannt zu machen. Denn am Sonntag, dem 28. September, wollen wir auf der NUFAM in Karlsruhe die meistgewählte Hymne küren. Und wenn wir eine Million Streams schaffen, kommen wir sogar in die Charts. Man kann ja mal träumen.“