Der noch winterlich graue Tag Anfang Januar könnte für Ingo Seekircher trotzdem nicht besser beginnen: Aus der Hand von Anthony Wandt, dem jungen geschäftsführenden Gesellschafter der Spedition Wandt aus Braunschweig, erhält er den Schlüssel für sein neues Fahrzeug. Es ist ein MAN TGX 18.500 XXL, und auf der Sonnenblende steht die Zahl "1939". Am 4. Februar 1939 bekam Adalbert Wandt senior seine erste Gewerbeanmeldung, die heute hinter Glas im Büro an der Hansestraße hängt. Seine Söhne Adalbert, der letzte Präsident des BGL, und Gerhard führten das Unternehmen in die Moderne. Die Enkel Aline und Anthony übernehmen nun das Ruder. Daher steht wiederum "2019" auf dem Nummernschild des Volvo FH 500 für Ingos Kollegen Ives Fiedler.

Sicherheit hat oberste Priorität bei Wandt
Wenn sich jemand bei Wandt die Ehre des Jubiläumsfahrzeugs mit der im Werk in München angebauten Sonderausstattung "Lion Pro" verdient hat, dann ist es sicher Ingo. Sein Vater war Lkw-Fahrer, das hat ihn geprägt, mit ihm hat er die ersten Fahrten in einem MAN F8 erlebt. 1992 begann Ingo mit 17 Jahren die damals noch zweijährige BKF-Lehre bei Wandt. "Und seither fahre ich bei Wandt ausschließlich Lkw von MAN." Der heutige Handschlag ist schnell geschehen, es ist der zweite in seinem Arbeitsleben, der erste mit Adalbert Wandt besiegelte nach der Lehre seinen Arbeitsvertrag. "Mein Chef hat mich gefragt, ob ich bleiben wolle, und ich habe ja gesagt. Das war’s." Die ersten drei Jahre als Springer, dann das erste feste Auto, ein MAN F 90, Typ 19.362 mit 1,1 Millionen Kilometer Laufleistung. "Erst nach zehn Jahren habe ich überhaupt meinen ersten neuen eigenen MAN bekommen, einen MAN TGA XXL 24.460 als Dreiachser für einen BDF-Gliederzug." Und nun beginnt die Arbeit, nachdem Ingo seinen neuen MAN am Vortag bereits eingerichtet hat, einen Lkw voll von technischen Raffinessen wie einem entkoppelbaren Retarder, was zur Dieselersparnis beiträgt, dem Scania-Automatikgetriebe mit 12 plus 2 Gängen, GPS-Tempomat und Ecoroll. Nicht zu vergessen: der Notbremsassistent EBA 2, den Ingo Ende Mai 2018 mit sieben Kolleginnen und Kollegen auf dem Dekra Testgelände in Klettwitz ausprobieren durfte. "Bei uns im Unternehmen ist die Botschaft, dass die Fahrer über die Wirkung des EBA 2 informiert werden müssen, auf jeden Fall angekommen."
Sicherheit hat oberste Priorität bei Wandt. Zunächst holt Ingo seinen Krone-Curtainsider, fährt mit ihm an das Gerüst an der Ausfahrt des Firmengeländes und kontrolliert, ob sich auf dem Dach über Nacht Eisplatten gebildet haben. Das ist nicht der Fall. Dann geht es zur ersten Etappe des Tages ins Werk von MAN nach Salzgitter. Gleich an einer der nächsten Kreuzungen zeigt sich ein weiterer im Lkw enthaltener Clou – das für einen Aufpreis ebenfalls im Werk verbaute Video-Abbiege-System von MAN. Auf dem Radweg sieht Ingo einen Radfahrer, den er noch überholt, bevor er an der roten Ampel stehen bleiben muss. "Sobald ich den Blinker nach rechts betätige, zeigt sich auf dem Display das Bild der Kamera, die über der rechten Tür befestigt ist." Und in der Tat: Als Ingo nach rechts abbiegt, kann er den Radfahrer in diesem Display gut erkennen. "Mal einer, der wartet, wenn ein Lkw abbiegt, obwohl er eigentlich Vorfahrt hat!", lobt Ingo. Auch die rechte Seite des Aufliegers hat er im Blick. "Eine wirklich tolle Sache." Das Werk in Salzgitter ist schnell erreicht, Ingo ist dort regelmäßig und ein gern gesehener Fahrer. "Für mich ist es natürlich von Vorteil, wenn wir immer wieder zu denselben Ladestellen fahren. Du kennst die Leute, du weißt, wo du hin musst, und du weißt, jedenfalls hier, wo die Kantine ist."

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