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Maut macht alles teurer Verbraucher erhält die Quittung

Foto: hd3dsh-stock.adobe.com

Lebensmittel werden teurer – auch durch die Maut. Die bayerischen Spediteure kritisieren, dass der Bund die Folgen der Mauterhöhung herunterspielt.

Bananen, Joghurt oder das Glas Nutella werden angeblich nicht teurer. Die Verantwortlichen im Bundesverkehrsministerium (BMDV) haben mehrfach betont, dass die zum 1. Dezember geplante Mauterhöhung zu keiner spürbaren Erhöhung der Verbraucherpreise führen wird. Doch stimmt das? Eine Vielzahl an Spediteuren hat die Hausleitung im BMDV schon für diese Aussagen kritisiert. Denn irgendjemand muss die Zeche ja zahlen. Speditionen können die im Raum stehenden sieben bis acht Milliarden Euro nicht aus eigener Tasche bezahlen, sondern müssen die Maut umfänglich weiterreichen.

LBS: Verbraucher nicht in die Irre führen

Der Landesverband Bayerischer Spediteure (LBS) wird mit seiner Kritik nun noch deutlicher und fordert von den politisch Verantwortlichen mehr Ehrlichkeit: „Es gehört zur politischen Grundehrlichkeit, die Konsequenzen von Gesetzen und Vorschriften nicht herunterzuspielen oder vorzugaukeln, das sei kostenlos zu haben“, erklärt LBS-Geschäftsführerin Sabine Lehmann. „Wer bestreitet, dass höhere Steuern und Gebühren sich auf den persönlichen Geldbeutel auswirken, erhöht nicht die Akzeptanz für einen politischen Schritt, sondern produziert Preisschilder, die die Verbraucher auf Dauer in die Irre führen oder misstrauisch machen.“

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Der LBS wehrt sich gegen die Darstellung, dass die Mauterhöhung aufgrund ihrer angeblich geringen Dimension hinter der Kommastelle nicht relevant sei. „Dass Kostensteigerungen sich in Luft auflösen, weil sie vernachlässigbar wären, ist eine lebensfremde Haltung“, erklärt LBS-Chefin Lehmann. „Sie mindern den Ertrag der betroffenen Unternehmen und werden daher an die Käufer von Waren und Dienstleistungen weitergegeben.“

In der Regel komme es zu Preissteigerungen, weil Hersteller verschiedene Mehrkosten gleichzeitig umwälzten. „Dann kostet der Becher Joghurt eben keine unkassierbaren 0,1 Cent mehr, sondern fünf Cent.“ Lehmann weist darauf hin, dass für ein Produkt in der Regel nicht nur eine mautpflichtige Lkw-Fahrt anfällt. Denn auch Rohstoffe, Vorprodukte, Bauteile oder Verpackungen müssten transportiert werden. Daraus ergibt sich eine Summe von Fahrten, deren Mehrkosten sich addieren.

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