1993 geht die Ära der großvolumigen V8-Saugmotoren in der 300-PS-Klasse zu Ende. Bei Mercedes-Benz läuft der kleine, turboaufgeladene OM 401 LA seinen Vorgängern in fast allen Bereichen den Rang ab.
Hubraum ist nicht alles – gleich zum Einstieg seines Testberichts über den Mercedes-Benz 1831 LS in der lastauto omnibus 3/1993 holt Frank Zeitzen die Leser auf den Boden der technischen Tatsachen zurück. Zwar hänge das Drehmoment vom Hubraum ab, andere Größen spielten jedoch auch eine Rolle, insbesondere der Verbrennungsdruck zuzüglich Turboaufladung und Ladeluftkühlung.
Saug-V8 überlebte aus vertraglichen Gründen
Dass Mercedes in der 300-PS-Klasse dennoch so lange am zuletzt mehr als 15 Liter großen Achtzylinder-Saugmotor festgehalten hat, macht Zeitzen eher an rechtlichen als an technischen Hürden fest: "Verträge zwischen MAN und Mercedes aus den frühen 1970ern sorgen dafür, daß der ‚gemeinsame‘ Reihensechszylinder, wie er in fast allen MAN und vielen Mercedes in Übersee seinen Dienst tut, nicht in einem Mercedes auf Europas Straßen arbeiten darf."
So blieben die Stuttgarter in dieser Leistungsklasse zu lange beim vergleichsweise durstigen V8 mit seiner wenig fülligen Leistungskurve. Abhilfe versprach ab 1988 der V6-Diesel OM 441 LA mit 243 kW (330 PS), aus dem drei Jahre später der 9,5 Liter kleine OM 401 LA hervorgehen sollte, erläutert Zeitzen. Besagter wassergekühlter V6-Zylinder mit Turboaufladung und Ladeluftkühlung kommt im Mercedes-Benz 1831 LS zum Einsatz, den Zeitzen für diese Ausgabe getestet hat.
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