Iveco Stralis NP 460: Fit für den Fernverkehr mit Erdgasantrieb

Iveco Stralis NP 460
Fit für den Fernverkehr mit Erdgasantrieb

Iveco legt beim Gasantrieb nach und lässt auf den Cursor 9 den Cursor 13 als Otto-Motor folgen. Die Strategie könnte aufgehen.

Iveco Stralis 400 NP Gasmotor
Foto: Ralf Becker

Zur Vorstellung des Cursor 13 NP ("Natural Power") gibt sich Iveco nicht sonderlich bescheiden: "Weil Iveco seit 20 Jahren konsequent in die Methan-Antriebstechnologie investiert, betrachtet sich der Hersteller nicht nur als Markt-, sondern auch als Technologieführer." Neutral betrachtet können die Italiener tatsächlich auf einige Erfahrung verweisen, mit mehr als 30.000 verkauften Gasmotoren seit den 1990er-Jahren (bezogen auf Fiat Powertrain, nicht allein auf Iveco). Das aktuelle Produktprogramm reicht vom 136 PS starken Dreiliter-CNG-Motor für den Daily und dem Sechsliter-Tector CNG mit 204 PS im Eurocargo über die CNG- und LNG-Varianten der Serien Cursor 8 und Cursor 9 mit 270 bis 400 PS bis eben zum neuen, 12,9 Liter großen Cursor 13 NP.

Jener ist für 4x2- und 6x2-Fahrgestelle sowie -Sattelzugmaschinen zu haben, für den Stralis und auch den neuen X-Way (Iveco verweist beim Thema Gasmotor und Baulogistik auf Fahrverbote für Diesel in Stadtgebieten und Lärmschutzauflagen).

ZF Traxon-Getriebe im neuen NP 460 verbaut

Auf ausreichend starke Gasmotoren für Transporter, Busse, mittelschwere und schwere Verteiler-Lkw folgt mit dem Cursor 13 nun also eine Variante mit 460 PS und immerhin 2.000 Nm Drehmoment, die speziell auf den Fernverkehr ausgelegt ist. Bislang übernahm der Cursor 9 NP mit 400 PS diesen Part noch mit, doch angesichts von nur 1.700 Nm Drehmoment aus 8,7 Liter Hubraum sind im Zugbetrieb mit hohen Ladungsgewichten doch enge Grenzen gesetzt. Wie sich der direkte Vergleich der beiden stärksten Iveco-Gasmotoren ausnimmt, ließ sich rund um den Standort Ulm mit zwei weitgehend identischen Stralis-Sattelzügen erfahren: beide 32 Tonnen schwer, mit langstreckentauglichen LNG-Tanks bestückt und mit hohem Fernverkehrs-Fahrerhaus.

Beim NP 400 markiert nach wie vor die Kombination mit der ZF AS-Tronic den Stand der Dinge. Schnell zeigt sich aber, dass das trägere Ansprechverhalten des Gasmotors bei der Abstimmung mit dem automatisierten Getriebe zu Kompromissen zwingt. Die Schaltungen sind schnell, aber ziemlich ruppig. Insbesondere das Zwischengas im unsynchronisierten Grundgetriebe anzupassen, ist mit dem Erdgas-Cursor 9 offenbar nicht so einfach. Ganz anders die Situation im neuen NP 460 mit ZF Traxon-Getriebe. Hier sind gegenüber einem Diesel-Stralis beim Gangwechsel kaum noch Unterschiede auszumachen, vom insgesamt etwas nach rechts verschobenen Drehzahlband und weiter ausgedrehten Gängen vorm Hochschalten abgesehen.

Iveco Stralis 400 NP Gasmotor
Ralf Becker
Iveco bietet nun Erdgasmotoren von 3 bis 13 Liter Hubraum an, vom Daily bis zum Stralis.
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