Antriebsstrang, Leergewicht, Aerodynamik und Design: Das sind die Stellschrauben, an denen DAF bei der jüngsten Generation der schweren Baureihen CF und XF gedreht hat. Herzstück sind nach wie vor die 10,8 und 12,9 großen MX-11- und MX-13-Motoren, die DAF aber in zahlreichen Details überarbeitet hat (siehe lastauto omnibus 06/2017). Herausgekommen sind fast durchgängig höhere Nennleistungen, vor allem aber höhere Drehmomente bei niedrigeren Drehzahlen. Analog gilt das auch für die Dekompressions-Motorbremsen (MX Engine Brake), mit einem bis zu 30 Prozent höheren Bremsmoment im mittleren Drehzahlbereich. Über alle gängigen Einsatzarten betrachtet spricht DAF von sieben Prozent weniger Dieselverbrauch.
Der Adblue-Bedarf soll sich im Gegenzug nur minimal erhöhen. SCR-only-Motoren sind für DAF aber kein Thema. Das käme wohl auch nicht gut an bei den US-Schwestermarken Kenworth und Peterbilt, die ebenfalls die MX-Motoren einsetzen – in der Regel mit Eaton- Getrieben. Serie bei den aktuellen CF und XF sind dagegen automatisierte 12-Gang-Getriebe aus der Traxon-Reihe von ZF (16-Gang optional).
DAF optimiert Telematik
Die Spritersparnis ließ sich bei ersten Proberunden nahe Maastricht nicht austesten, dafür einige weitere Punkte. So geht es jetzt leiser zu, was vor allem am gesunkenen Drehzahlniveau liegen dürfte. Denn mit der Kraftkur für die Motoren hat DAF auch neue Hinterachsdifferenziale entwickelt. Als Faustregel gelten nur noch rund 1.020 Umdrehungen bei 85 km/h, was konkret heißt: 2,05 zu eins im Volumenbereich mit kleinen 60er-Reifen, 2,21 mit gängiger 70er-Bereifung und 2,38 mit 80ern. Standard ist die dahingehend überarbeitete Hinterachse SR 1344, beim stärksten 530-PS-Motor bleibt es bei der SR 1347 (mit zusätzlicher Übersetzung 2,39 zu eins). Zusammen mit dem ebenfalls überarbeiteten PCC-Tempomaten (Predictive Cruise Control) hat DAF auch den Freilauf (Eco Roll) viel besser im Griff: Ein ständiger (und nerviger) Wechsel aus Gasstoß und Rollenlassen ist nicht mehr zu beobachten.
Wenn die Getriebesteuerung jetzt den Gang raus nimmt – im sachten Gefälle, beim Ausrollen oder vor einer nahenden Kuppe –, dann nur, wenn es sich wirklich lohnt. Unter mindestens zehn Sekunden Rolldauer, so der erste Eindruck auf leicht hügeliger Autobahn und Landstraße, bleibt der Gang im Zweifelsfall drin. Und: Bei 91 km/h ist Schluss, dann greift der Bremstempomat ein. Beim Fahren mit Gasfuß ist Eco Roll ohnehin nicht aktiv. Die Philosophien gehen hier auseinander, als Fahrer ist die DAF-Lösung definitiv angenehmer. Ganz einfach, um gezielt das Schleppmoment nutzen zu können statt unvermittelt loszurollen. Einfach und intuitiv sind auch die Lenkradtasten für die Geschwindigkeitsregelung zu bedienen, wobei DAF die zugrunde liegende Eco-Software in der verbrauchsoptimierten "Eco Fuel"- oder der fahraktiveren "Eco Performance"-Variante aufspielt. Im Fahrzeug lassen sich die Modi nicht tauschen, nur in der Werkstatt.
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