Die Politik will mehr Windenergie, behindert aber mit umständlichen Genehmigungsverfahren die notwendigen Schwertransporte, sagt der Branchenverband BSK.
Windenergie statt fossiler Brennstoffe soll künftig für Strom und Wärme sorgen. Der Bau einer ausreichenden Anzahl von Anlagen könnte aber schwieriger werden als gedacht – wenn die Logistik nicht besser wird.
In ihrem Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung als Ziel ausgegeben, dass bis 2045 zwei Prozent der Landfläche für Windenergie genutzt werden soll. Die Pläne für Offshore-Anlagen sehen bis 2030 einen Ausbau auf 30 Gigawatt (GW), bis 2045 auf 70 GW vor. Aber die Umsetzung ist ehrgeizig – erst recht, wenn man sich die Frage stellt, wie die Anlagen von den Herstellern zu den geplanten Standorten kommen.
Zeitkritische Transporte ausgebremst
Das Problem liege aber nicht in mangelnden Transportkapazitäten, sagt Helmut Schgeiner, Geschäftsführer der Bundesfachgruppe Schwertransporte und Kranarbeiten (BSK). Es sind die Unwägbarkeiten des Genehmigungsverfahrens, die vor allem für die zeitkritischen Windanlagenprojekte eine Hürde darstellen können.
Laut Schgeiner sind für den Aufbau einer Anlage in der Regel 60 bis 80 Einzeltransporte, manchmal auch bis zu 100 notwendig, um nicht nur alle Teile der Windkraftanlage, sondern vor allem auch die Kräne zur Aufstellung vor Ort zu bringen –mehrheitlich alles genehmigungspflichtige Transporte. Nicht unbedingt die Rotorblätter mit einer Länge von je 60 bis 80 Metern plus Generator und Haus seien das Problem. „Die Herausforderung ist meist der mobile Kran – das ist die maximale Geräteklasse, quasi das XXL-Format, bei dem jedes Ausgleichsgewicht allein einen Schwertransport erfordert“.
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