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Cyberangriff auf Tanklager Oiltanking-Hack betrifft auch Shell

Nach dem Angriff auf Hellmann ist Oiltanking Deutschland das nächstes Opfer einer Cyberattacke. 13 Tanklager sind lahmgelegt. Foto: Oiltanking, Edelweiss – stock.adobe.com; Montage: Stephanie Tarateta

Nach dem Angriff auf den Logistikkonzern Hellmann ist Oiltanking Deutschland als nächstes großes Unternehmen Opfer einer Cyberattacke. An 13 Tanklagern können keine Tankwagen mehr befüllt werden. Die betroffenen Kunden, darunter Shell Deutschland, orientieren sich um.

„Am Samstag, den 29. Januar 2022, haben die Oiltanking GmbH Gruppe und die Mabanaft GmbH & Co. KG (Mabanaft) Gruppe festgestellt, dass wir Opfer eines Cybervorfalls geworden sind, der unsere IT-Systeme betrifft“, teilte die Oiltanking GmbH mit. Man habe sofort die entsprechenden Maßnahmen ergriffen und eine Untersuchung eingeleitet. „Wir arbeiten daran, das Problem gemäß unseren Notfallplänen zu lösen und das ganze Ausmaß des Vorfalls zu verstehen“, so Sprecherin Claudia Wagner. Die Be- und Entladesysteme sind betroffen, es wurde Force Majeure/Höhere Gewalt erklärt.

Große Lager für Treibstoffe

Oiltanking Deutschland ist nach Unternehmensangaben einer der größten unabhängigen Partner für die Lagerung von Mineralölen und Biokraftstoffen in Deutschland. Die Tanklager haben eine Gesamtkapazität von 2,375 Millionen Kubikmeter und befinden sich insbesondere In Hamburg sowie entlang des Rheins. Im Jahr 2020 wurden mehr als 18 Millionen Tonnen für die Kunden umgeschlagen.

Shell nutzt Alternativen

Von Shell Deutschland heißt es, man sei über den Vorfall informiert worden. „Mit Blick auf die Auswirkungen stehen wir in engem Austausch sowohl mit Oiltanking als auch mit unseren Kunden“, betonte Sprecherin Cornelia Wolber. Auswirkungen auf die Versorgungsketten könnten derzeit über alternative Ladepunkte ausgeglichen werden.

Hoyer hat eigene Lager

Der Sprecher des mittelständischen Mineralölunternehmens Hoyer in Visselhövede sieht die Lage gelassen: „Wir haben den Vorteil, dass wir selber über verschiedenste Läger verfügen“, sagte Thomas Hartmann. Man könne auf andere Läger zurückgreifen, eigene oder die von Partnern. Das Problem werde umschifft, im Augenblick sei man eher in der Situation, andere Unternehmen unterstützen zu müssen.

Tankstellenpächter: Wie Niedrigwasser am Rhein

„Die Tankstellenpächter orientieren sich jetzt um“, sagte Jürgen Ziegner, Geschäftsführer beim Zentralverband des Tankstellengewerbes (ZTG). Die Situation sei vergleichbar mit einem Niedrigwasser und entsprechenden Einschränkungen am Rhein. Insgesamt gebe es rund 100 Tanklager in Deutschland, so dass es ausreichend Alternativen gebe.

Die Oiltanking GmbH Gruppe und die Mabanaft GmbH & Co. KG (Mabanaft) Gruppe gehören zur Hamburger Marquard & Bahls AG. Die unabhängige Holdinggesellschaft im Energie- und Chemiesektor setzte 2020 rund 9,2 Milliarden Euro um.

Mehr Informationen zu Cyberproblemen hier und hier und hier.

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