Autodoc schreibt grüne Zahlen

Anhaltendes Wachstum entgegen dem Trend
Autodoc schreibt grüne Zahlen

Die Werkstatt-Branche hat mit einigen Herausforderungen wie steigenden Energiepreisen und anderen geopolitischen Herausforderungen zu kämpfen. Aber entgegen dem Negativtrend wächst Autodoc. Was macht der Onlinehändler anders?

Die Autodoc Zentrale in Deutschland. Standort: Berlin.
Foto: Autodoc

Anhaltendes Wachstum in den ersten neun Monaten – so lautet der Rückblick auf das vergangene Jahr von Autodoc, Onlinehändler für Autoersatzteile und Zubehör. Zwischen Januar und September 2025 stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro (9M 2024: 1,1 Milliarden Euro). Davon entfielen 1,2 Milliarden Euro auf das B2C-Segment – was ein Plus von rund 12,6 Prozent bedeutet. Die größten Absatzmärkte sind dabei Frankreich und Deutschland. Hier war sogar ein kombiniertes Wachstum von 19,6 Prozent (auf 731 Millionen Euro, B2C und B2B) zu beobachten.

Mehr Bestellungen, mehr Onlinehandel

Der Hauptgrund für den Umsatzanstieg von Autodoc war die Zunahme von Kunden und Bestellungen. Die Zahl der Bestellungen stieg in den letzten zwölf Monaten (bis zum 30.09.2025) von 16 Millionen (LTM 2024) auf 18,5 Millionen. Zum 30. September 2025 lag die Zahl der aktiven Kunden bei 9,1 Millionen – eine Steigerung von 1 Million oder 12,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (30. September 2024: 8,1 Millionen). Und auch der durchschnittliche Bestellwert stieg von 91,7 Euro (9M 2024) auf 94,5 Euro (9M 2025) – was eine Steigerung von 3,1 Prozent bedeutet.

Anstieg beim Bruttoergebnis

Das Bruttoergebnis (Gross Profit) stieg um 17 Prozent auf 566,8 Millionen Euro – wobei die Bruttogewinnmarge bei 42,5 Prozent blieb. Beim bereinigtem EBITDA in den ersten neun Monaten von 2025 war dadurch auch ein Wachstum von 8,3 Prozent auf 120,5 Millionen Euro zu beobachten. „Wir bereiten uns mit Autodoc Pro auf künftiges Wachstum vor, bauen unseren Marktplatz auf und fahren unser Lager in Belgien weiter hoch“, erklärt Lennart Schmidt, CFO der Autodoc SE.

Starke Marken und Logistikkapazitäten als Schlüssel

Doch was macht Autodoc denn nun so erfolgreich? Einerseits steigen die Zahlen der Kunden, die bereit sind, Autoteile online zu bestellen. Andererseits hat Autodoc mit der Eröffnung des neuen Lagers in Gent (Belgien) die Logistikkapazitäten weiter hochgefahren. „Wir machen Belgien zu einem High-Speed-Hub, um Lieferzeiten zu verkürzen und die Kundenzufriedenheit zu maximieren“, sagt CEO Dmitri Zadorojnii. Das Lager soll dabei sowohl das B2B- als auch das B2C-Geschäft bedienen. Im Juni führte Autodoc darüber hinaus die Eigenmarke goCore ein. Sie wurde in Zusammenarbeit mit Werkstätten entwickelt und soll Premiumqualität zu einem fairen Marktwert bereitstellen.

Ergänzend dazu startete im Februar der „Autodoc Marketplace“ in Frankreich. Laut Autodoc erhalten dort handverlesene Drittanbieter direkten Zugang zu Millionen von Kunden. Im Laufe des Jahres wurde das Angebot dann auf Deutschland, Österreich, Portugal, Spanien, Italien und Benelux ausgeweitet. Parallel dazu steigt auch das Geschäft mit unabhängigen Werkstätten. In Frankreich wurden seit dem Start von Autodoc Pro im November 2022 rund 22.000 Werkstätten in 106 französischen Regionen an die Plattform angeschlossen. Autodoc Pro Deutschland, das seit März 2025 sein digitales Angebot ausbaut, zählt derzeit mehr als 4.500 Kunden.

Optimismus für das Gesamtjahr

„Trotz des wirtschaftlichen Gegenwinds stimmt uns der bisherige Jahresverlauf zuversichtlich, unsere Ziele für 2025 und darüber hinaus zu erreichen“, betont der CEO. Der Umsatz werde voraussichtlich im Bereich von 14 bis 19 Prozent steigen. Die bereinigte EBITDA-Marge wird laut Autodoc bei 9 – 9,8 Prozent liegen.