Studie Aftermarket: Treiber von Innovationen

Aftermarket fördert Innovationen
Bedeutung des Ersatzteilmarkts

Der unabhängige Kfz-Ersatzteilmarkt macht den Lebenszyklus von Fahrzeugen effizienter. Eine Roland-Berger-Studie zeigt die Bedeutung und Rolle des Aftermarkets für Innovationen auf.

Ein grauer Lkw fährt in eine große Werkstatthalle.
Foto: Thomas Küppers

Einen großen Teil der fast 280 Millionen Pkw und Lkw in der EU betreut der Unabhängige Mehrmarken Kfz-Aftermarket (auch Independent Aftermarket oder kurz IAM). Insgesamt 62 Prozent des Markenvolumens von Ersatzteilen und Komponenten werden im IAM vertrieben. Damit ist der IAM ein wichtiger Partner für Hersteller, Zulieferer, aber auch Flottenbetreiber. Dies bestätigt auch eine Studie von Roland Berger und des Branchenverbands FIGIEFA.

Laut der Studie beziehen Ersatzteilgroßhändler im Durchschnitt mehr als drei Viertel ihrer Teile von Tier-1-Original-Zulieferern und unabhängigen Herstellern von Markenersatzteilen. Mit durchschnittlich mehr als drei Lieferungen pro Tag versorgen sie die freien (aber auch autorisierten) Werkstätten. Das dichte Netz ermöglicht schnelle Reparaturen und kurze Wege für Kunden, was gerade für Flottenbetreiber und gewerblich genutzte Fahrzeuge entscheidend ist.

Aftermarket sorgt für mehr Betriebsstunden

Und die Effizienzsteigerung hat noch einen weiteren, entscheidenden Vorteil: Insgesamt sorgt der IAM laut Studie für 230 Millionen zusätzliche Betriebsstunden. Das sind fast zehn Stunden pro Fahrzeug und Jahr. Ohne den IAM bräuchte es 111.000 zusätzliche Fahrzeuge, um die gleiche Logistik- und Transportleistung aufrecht zu erhalten – was wiederrum 16 Milliarden Euro zusätzliche Kosten bedeuten würde.

Ersatzteilhandel wichtig für Innovationen

Im Hinblick auf die Elektromobilität spielt der IAM besonders für Kfz-Hersteller eine wichtige Rolle. Zusätzliche Kooperationen könnten die Effizienz der Fahrzeuge weiter steigern und damit die Kosten senken. Daniel Rohrhirsch, Partner bei Roland Berger, erklärt: „Ziel muss es sein, gemeinsam ‚Win-Win-Win-Win“-Lösungen zu entwickeln, von denen Fahrzeug- und Teilehersteller, Händler, Werkstätten und Kunden gleichermaßen profitieren“. Denn die unabhängigen Ersatzteilgroßhändler sind ein großer Treiber von Innovationen. Denn 15 Prozent investieren bereits zwischen sechs und zehn Prozent ihres Umsatzes in Innovationen.