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Meyer Logistik-Geschäftsführer Matthias Strehl "Keine Dieselverbote für Lkw"

Matthias Strehl, Geschäftsführer von Meyer Logistik, im Iveco Stralis NP. Foto: Meyer Logistik

Laut Meyer Logistik-Geschäftsführer Matthias Strehl wird es keine Dieselverbote für Lkw geben, weil dann keine Innenstadt mehr beliefert würde. Er sieht künftig im Fernverkehr die Brennstoffzelle vorne, im Nahverkehr die Elektromobilität.

trans aktuell: Herr Strehl, ist zu befürchten, dass das schlechte Ansehen von Diesel-Autos auf den Lkw übergreift?

Strehl: Geschäftlich hat der Diesel-Skandal derzeit noch keine Auswirkungen, aber ich finde es grundsätzlich nicht gut, wie das Problem angegangen wird. In Bezug auf die Luftverschmutzung in den Städten müssen wir umdenken, und das werden wir auch. Zwar hat der Pkw den Lkw gerade aus dem Fokus gerückt, aber es ist vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis sich das ändert.

Was sagen Sie, wenn man Meyer vorwirft, die Luft zu verschmutzen?

Wir haben alles, was die Technik bislang hergibt, umgesetzt, um höchsten Anforderungen gerecht zu werden. Aber wir wissen, dass das nicht das Ende sein kann. Unsere Flotte ist bereits zu 99 Prozent auf Euro 6 umgerüstet. Wenn man den Herstellern diesbezüglich vertrauen kann, müssten diese Fahrzeuge eigentlich saubere Luft ausstoßen. Skepsis ist inzwischen allerdings überall angebracht. Nach wie vor werden ja weltweit zum Spritverbrauch Angaben vorgegaukelt, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun haben. Das liegt an unrealistischen Messbedingungen und gilt nicht nur für Diesel- sondern ebenfalls für Gas- und Elektro-Fahrzeuge.

Was sind Ihrer Ansicht nach die Folgen von Kartellvorwürfen und Abgasdiskussionen?

Der Druck auf die Autoindustrie hat sich enorm erhöht. Hier muss man sich verstärkt für alternative Antriebskonzepte einsetzen, und in allen Bereichen die Entwicklung vorantreiben. Das ist positiv und wird dazu führen, dass wir schneller neue Fahrzeugmodelle angeboten bekommen werden.

Wie sieht die Zukunft aus?

Dieselverbote für Lkw wird es nicht geben können, weil dann keine Innenstadt mehr beliefert würde. Wir machen derzeit mit unserer quasi Stickoxid-freien LNG-Flotte sehr, sehr gute Erfahrungen, was die Verbrauchswerte angeht. Leider ist nach wie vor unsere Tankstelle die einzige, die es in Deutschland gibt. Ich weiß, dass sich das im nächsten Jahr ändern wird. Sollten sich Verbrauch und Zuverlässigkeit weiter so positiv entwickeln, werden wir definitiv weitere LNG-Fahrzeuge als Brückentechnologie zusätzlich in den Fuhrpark bringen. Wenn es sein muss, auch ohne Fördermittel. Im Fernverkehr wird meiner Ansicht nach die Brennstoffzelle eine große Bedeutung bekommen. Auch daran sind wir sehr interessiert. Für den erweiterten Nahverkehr sehe ich ganz klar die Elektromobilität als die beste Lösung.

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