Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) hat eine Umfrage zu Chancen und Risiken ziviler Drohnen, wie sie beispielsweise auch Amazon und DHL für Pakete einsetzen wollen, in Auftrag gegeben.
Die Mehrheit wünscht sich demnach klare Regeln zu deren Betrieb.
88 Prozent der Befragten halten es für sinnvoll, Drohnen für Hilfseinsätze bei Naturkatastrophen zu nutzen, so eines der Ergebnisse der vom Meinungsforschungsinstitutes YouGov im BDL-Auftrag durchgeführten Befragung von rund 2.000 Personen. 77 Prozent befürworten den Einsatz zur Überwachung von Industrieanlagen, 63 Prozent sind für die Nutzung von Drohnen in der Landwirtschaft.
Bedenken gegen die Wahrung der Privatsphäre
Gleichzeitig gibt es laut der Umfrage aber auch erhebliche Bedenken, die sich auf negative Auswirkungen auf die Wahrung der Privatsphäre und auf die Sicherheit beziehen. Demnach sehen 60 Prozent der Bürger in Drohnen ein Gefährdungspotenzial für den Luftverkehr, mehr als Dreiviertel fordern, der Staat solle den zivilen Luftverkehr mit zusätzlichen Maßnahmen vor Drohnen schützen.
Rund 400.000 unbemannte Flugsysteme noch in diesem Jahr
Die deutsche Luftverkehrswirtschaft sieht indessen viele Anwendungsmöglichkeiten für Drohnen. Dementsprechend vergrößere sich auch die Zahl kommerziell und privat betriebenen Drohnen im deutschen Luftraum rasant. Allein in diesem Jahr werden einer Hochrechnung der Deutschen Flugsicherung (DFS) zufolge rund 400.000 unbemannte Flugsysteme verkauft werden. Damit sich das Potenzial ziviler Nutzung ausschöpfen lasse, seien die Regeln vom Gesetzgeber derart zu gestalten, dass der Drohnen-Einsatz den gewerblichen Luftverkehr nicht gefährdet, meint der Präsident des BDL, Dr. Stefan Schulte.
Rund 400.000 unbemannte Flugsysteme noch in diesem Jahr
Dass Bundesregierung und der Bundesverkehrsminister handeln und schnellstmöglich die notwendigen Regularien schaffen wollen, um mit dem Drohnen-Betrieb verbundenen Risiken zu minimieren, begrüßt der BDL. Wichtig für den Luftverkehr seien dabei, dass international möglichst einheitliche Regelungen geschaffen würden. Zu den Forderungen des BDL in diesem Zusammenhang gehören eine Registrierungspflicht, eine Sicherheitsaufklärung beim Kauf, die Versicherungspflicht für Drohnennutzer, eine Verbesserung der Sichtbarkeit und Identifizierbarkeit sowie Flugverbote in bestimmten Lufträumen.