Ein Jahr lang arbeiteten Prof. Dr. Christian Kille, Professor für Handelslogistik und Operations Management an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt, und Dr. Andreas Backhaus, freier Dozent und Berater, an der Studie „Chemielogistik in Bewegung – Szenarien und Ausblick für Deutschland“. Bei einer Veranstaltung des Logistikdienstleisters Dachser in Malsch bei Karlsruhe stellten sie die Ergebnisse erstmals vor.
Dachser Chem Logistics, die Chemielogistik-Sparte des Unternehmens, hat die Studie unterstützt und bot den Rahmen für die Präsentation. Am Standort Malsch betreibt der Logistikdienstleister ein eigenes Gefahrgutlager. In einer weiteren Lagerhalle sind 5.000 Quadratmeter für Gefahrstoffe vorgesehen. Für das zweite Quartal 2025 ist die Inbetriebnahme eines weiteren Gefahrgutlagers in Rastatt geplant. Der Schwerpunkt liegt dort auf der Lagerung von Lithium-Ionen-Batterien.
Deutsche Chemie unterausgelastet
Dass die Situation der Chemieindustrie derzeit schwierig ist, zeigte sich im Vortrag von Johann-Peter Nickel, Geschäftsführer für die Bereiche Wirtschaft, Finanzen und Digitalisierung beim Verband der Chemischen Industrie (VCI). „Im Moment geht es uns schlecht“, sagte Nickel. Die deutsche Chemie sei seit elf Quartalen unterausgelastet. In der „extrem heterogenen Branche“ kann es laut Nickel daher zu weiteren Produktionsschließungen kommen.
Der Grund für die schlechte Lage ist nach Angaben des VCI-Geschäftsführers nicht nur die weltwirtschaftliche Konjunkturschwäche. Der Standort Deutschland habe massiv an Attraktivität verloren. Aufwändige Bürokratie und langsame Genehmigungsverfahren sind einer VCI-Mitgliederumfrage zufolge die Hauptgründe für Störungen im Betriebsablauf. Dennoch ist er sich sicher: „Es gibt eine Zukunft für die chemische Industrie.“ Ein Weg könne sein, sich künftig stärker von den Mengen abzukoppeln. „Wir können Werte schaffen, indem wir die Leistung des Produkts stärker verkaufen“, sagte Nickel vor den rund 40 Teilnehmenden der Veranstaltung.
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