Suez-Kanal frei: Lieferketten weiter unter Druck

Suez-Kanal wieder frei
Lieferketten weiter unter Druck

Die Lieferketten bleiben äußerst angespannt, obwohl ein im Suez-Kanal havariertes Riesen-Containerschiff freigeschleppt wurde.

Lieferketten weiter unter Druck
Foto: Matthias Rathmann

Nach einer tagelangen Blockade konnte die 400 Meter lange und 59 Meter breite „Ever Given“ wieder flott gemacht werden. Der Riesenfrachter war bei einem Sandsturm auf Grund gelaufen und hinderte fast 400 andere Schiffe an der Passage durch eine der wichtigsten Seehandelsrouten der Welt. Bis sich der Stau aufgelöst hat, wird es noch Tage dauern. Der bereits zuvor starke Druck auf die Lieferketten wurde durch den Unfall noch einmal verstärkt.

Problem verlagert sich in die Häfen

Der Suezkanal als kürzeste Verbindung zwischen Europa und Asien ist insbesondere für die Chemie- und Autoindustrie wichtig. Aber: „Der Druck im Seeverkehr wird weiterbestehen. Es kann nicht mit einer Entspannung der maritimen Lieferketten vor dem dritten Quartal gerechnet werden“, prognostizierte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Holger Lösch. Er geht davon aus, dass die Auflösung des Rückstaus drei bis sechs Tage dauern wird, dann werde sich das Problem auf die Häfen verlagern. Eine zeitverzögerte Abfertigung dort setze die Lieferketten zusätzlich unter Druck.