Der Stress nimmt zu. Doch trotz Staus, lästiger Parkplatzsuche und Rampen-Frust sind Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer mit ihrem Beruf überaus zufrieden. Die weit überwiegende Mehrheit denkt auch nicht darüber nach, den Job an den Nagel zu hängen und sich etwas Neues zu suchen. Das sind nur zwei von vielen Erkenntnissen aus einer Ende Juli vorgestellten Studie zur Motivation und Zufriedenheit von Fahrern.
In dem Projekt Leit-Fahr3 arbeiteten drei Institute und mehrere Praxispartner Hand in Hand, Unterstützung gab es durch das bayerische Verkehrsministerium. Die drei Institute, das sind die Technische Hochschule (TH) Augsburg, die Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg und das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) in Nürnberg. Unter den sieben Praxispartnern sind Logistikdienstleister ebenso wie Werkverkehre.
Fahrer sind größtenteils zufrieden
88 Prozent der Lkw-Fahrer sind demnach ziemlich bis extrem zufrieden mit ihrem Job. Und 74 Prozent denken nach eigenen Angaben gar nicht bis eher selten darüber nach, den Beruf zu wechseln. Gleichwohl macht auch den Fahrern so manches zu schaffen: Etwa zwei Drittel (64 Prozent) ärgern sich manchmal oder häufiger in der Woche, sieben von zehn Befragten (69 Prozent) halten die Situation an den Rampen für ungünstig, und rund die Hälfte (52 Prozent) steht unter Zeitdruck. Die telefonisch befragten 108 Fahrer (darunter 97 auswertbare Antworten) hatten auf die Fragen jeweils fünf Antwortkategorien in Ampelfarben.
Anhand der Antworten stellten die drei Institute den Ist-Zustand dar. In einem zweiten Schritt analysierten sie den Arbeitsalltag der Fahrer und untersuchten dabei gezielt Stressoren sowie motivierende Faktoren. Im dritten Schritt erstellten sie Leitlinien und einen Maßnahmenkatalog. „Zielsetzung dabei war es, Maßnahmen zu entwickeln, um Fahrer in ihrem Arbeitsalltag von Stress zu entlasten und zu motivieren“, erklärte Prof. Dr. Michael Krupp aus dem Fachgebiet Logistik und Supply Chain Management an der TH Augsburg. Explizit nicht Gegenstand der Studie waren die Rahmenbedingungen – seien es die Preissituation oder Kabotage, der Arbeitsplatz Lkw-Kabine oder der Einsatz von Fahrern aus Drittländern.
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