Studie von PwC: Durchbruch von E-Lkw angekündigt

Studie von PwC
Durchbruch von E-Lkw angekündigt

Die Elektrotransformation der Transportbranche nimmt Fahrt auf und steuert auf einen Kipppunkt vor 2030 zu. Das prognostiziert die Studie „Battery-Electric Trucks on the Rise” von PwC.

E-Lkw
Foto: ThomBal - stock.adobe.com

Weltweit jeder fünfte Lkw und Bus wird laut einer Studie von Pricewaterhouse-Coopers im Jahr 2030 batterieelektrisch angetrieben werden. Zehn Jahre später sind voraussichtlich bereits 90 Prozent des Transports elektrifiziert.

Produktionsvolumen steigt

Während das Produktionsvolumen der drei größten Märkte Nordamerika, Europa und Großchina der Prognose zufolge im Jahr 2030 bei etwa 600.000 E-Lkw liegen wird, steigt es im Jahr 2040 auf mehr als 2,7 Millionen E-Lkw, prognostiziert die Studie. Diese Beschleunigung wirkt sich auch auf den globalen Batteriemarkt aus. Im Jahr 2030 werden demnach bereits 13 Prozent der gesamten Batteriekapazität von Fahrzeugen in E-Lkw verbaut, 2035 soll der Anteil bereits doppelt so hoch liegen.

Technologische Fortschritte

Angetrieben wird die Elektrotransformation des Transportsektors vor allem von technologischen Fortschritten, sinkenden Gesamtbetriebskosten (TCO) sowie strikterer Regulatorik. Bis 2030 müssen europäische Lkw-Hersteller ihre Truck-Emissionen um etwa 45 Prozent verglichen zum Referenzjahr reduzieren, bis 2040 sogar um 90 Prozent. Zugleich greifen in Europa bis 2030 punktuelle, urbane Fahrverbote für konventionelle Lkw.

Neue E-Lkw-Generation bereit für den Fernverkehr

In den kommenden Jahren erweitern technologische Innovationen zugleich die Einsatzmöglichkeiten von E-Lkw. Bis 2030 prognostiziert die Studie einen Reichweitensprung um etwa 50 Prozent von 600 auf 900 Kilometer, die durchschnittliche Ladegeschwindigkeit erhöht sich um 200 Prozent auf bis zu 1.200 kW, die Kosten für Antriebsstränge gehen um etwa 10 Prozent zurück. Das Ergebnis: E-Lkw können wirtschaftlich sinnvoll im Fernverkehr und auf Linienverbindungen zwischen Logistik-Hubs eingesetzt werden.

Ladeinfrastruktur entscheidend

Für den Elektrodurchbruch ist die Ladeinfrastruktur vor allem deswegen entscheidend, weil Energiekosten in der Logistik traditionell einen Löwenanteil der Gesamtbetriebskosten ausmachen. Da Strom im Normalfall günstiger ist als Diesel, fahren E-Lkw ihren TCO-Vorsprung vor allem durch die geringeren Energiekosten ein. Dieser Vorteil schlägt sich allerdings nur dann nieder, wenn es ausreichend schnelle und günstige Ladepunkte gibt.

Erhebliche Investitionen notwendig

Dafür sind laut Studie erhebliche Investitionen notwendig – sowohl von öffentlicher Hand, vor allem aber von der Logistikbranche selbst. Bis 2035 liegt der öffentliche Investitionsbedarf in Europa demnach bei 6,1 Milliarden Euro, um 720 Ladeparks zu errichten und damit eine flächendeckende Ladeinfrastruktur zu gewährleisten. Hinzu kommen 28,6 Milliarden Euro, die der private Sektor für etwa 28.500 Depot-Ladepunkte aufbringen müsste.