Die Anforderungen an Automobil-Spediteure steigen. Ob Probleme in der Lieferkette, die Folgen der Energiekrise oder die Abkehr vom Verbrenner: Zulieferer wie Hersteller müssen auf gewaltige Veränderungen reagieren. Doch egal, wie schnell und umfassend die Fahrzeugindustrie auf das veränderte Umfeld reagiert – es hat immer auch Folgen für die beteiligten Transport- und Logistikdienstleister. Sie müssen sich immer wieder neu erfinden beziehungsweise neue Lösungen aus dem Ärmel schütteln. Doch wer sich der Transformation stellt und sie positiv begleitet, hat gute Chancen, sich neue Geschäfte zu erschließen und zu profitieren.
Das war eine der Erkenntnisse des trans aktuell-Symposiums zur Zukunft der Automobillogistik beim Trailerhersteller Schmitz Cargobull in Altenberge. Experten aus den Bereichen Fahrzeugindustrie und Automotive-Beratung berichteten den mehr als 50 Teilnehmern vom Stand der Transformation und gaben einen Ausblick auf die weitere Entwicklung, während IT-Experten Lösungen für mehr Transparenz und Effizienz präsentierten. Damit die Praxis nicht zu kurz kommt, waren auch Vertreter eines Fahrzeugbauers und eines Logistikdienstleisters mit von der Partie.
Spediteur Stöhr: immer höhere Anforderungen
Den Part des Logistikdienstleisters vertrat Erwin Stöhr, geschäftsführender Gesellschafter von Stöhr Logistik aus Rottenacker (Alb-Donau-Kreis). „Unsere Kunden stellen immer höhere individuelle Anforderungen“, berichtete Stöhr.

Sein Unternehmen beschäftigt 360 Mitarbeiter an sechs Standorten und betreibt 70.000 Quadratmeter Lagerfläche. 170 eigene Lkw sind für die Spedition europaweit unterwegs. Eine Anforderung besteht darin, immer tiefer in die Wertschöpfungskette des Kunden einzugreifen: Das Logistikunternehmen übernimmt für einen Automotive-Kunden Ware aus Asien, packt sie in Mehrweg- und firmeneigene Verpackungen um, belabelt sie und schleust sie taktgenau in die Produktion ein. „Wir bereiten alles vor, damit unsere Kunden eine reibungslose Produktion haben“, sagte Stöhr.
Eine weitere Anforderung bestehe darin, sich auf die tiefgreifenden Veränderungen bei den Kunden einzulassen. Viele Auftraggeber machten sich Gedanken über neue Produkte für die Zeit nach dem Verbrenner. Ein Kunde bereite sich zum Beispiel darauf vor, künftig mit einer riesigen Gussmaschine komplette Unterböden für Elektro-Pkw zu produzieren. Bisher stellt er Ölwannen und Getriebegehäuse her. Die Folge für Stöhr Logistik wären neue Transport- und Lagerprozesse sowie Verpackungsgrößen für die voluminösen Module.
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