Der Palettentausch ist für Speditionen und Kontraktlogistiker ein eher ungeliebtes Thema. Daher ist das Start-up Pacurion bereits im Jahr 2020 als digitale Beschaffungsplattform an den Start gegangen. Seitdem ermöglicht sie den transparenten Handel von allen gängigen Ladungsträgern weltweit – bisher in rein physischer Form. Nach einem neunmonatigen Test mit der Recht Logistik Gruppe bietet Pacurion ab sofort auch einen monetären Ausgleich an.
Pacurion gleicht Palettenschulden physisch aus
Der physischen Ausgleich von Palettenschulden bleibt das Alltagsgeschäft von Pacurion. „Wenn beispielsweise am Standort München 1.000 Paletten ausgeglichen werden müssen, werden wir beauftragt, die Ladungsträger in der gewünschten Qualität dorthin zu liefern“, erklärt Dennis Maschmeyer, Co-Gründer und Co-CEO von Pacurion. Die Gründe dafür sind vielfältig. Oft fehlen tauschfähige Paletten oder der Laderaum wird für andere Fracht benötigt. So entstehen Palettenschulden, die monatlich, quartalsweise oder einmal im Jahr ausgeglichen werden müssen.
Navid Thielemann will Kundenbeziehungen erleichtern
Jetzt geht Pacurion einen Schritt weiter. Für den Pilotkunden Recht Logistik Gruppe übernimmt Pacurion innerhalb Europas die Palettenschulden und gleicht diese physisch oder jetzt auch monetär aus. „Im Rahmen unserer Kundenbeziehungen ist der Ausgleich von Palettenschulden eher ein belastendes Thema und gehört nicht zum Kerngeschäft eines Logistikers“, sagt Navid Thielemann, CEO der Thielemann Group, die sowohl an der Recht Logistik Gruppe als auch an Pacurion beteiligt ist. „Wir haben deshalb nach einer Lösung gesucht, wie der Ausgleich von Palettenschulden für alle Beteiligten so einfach, transparent und fair wie möglich gehandhabt werden kann.“
So funktioniert der Palettenausgleich mit Pacurion
Für Speditionen und Logistikdienstleister, die Pacurion für den Ausgleich von Palettenschulden einsetzen, geht das ganz einfach: „Wir übernehmen die Palettenschuld als Haupt- oder Mitschuldner. Dies bezahlt der Logistiker zu einem fairen Marktpreis. Wir gleichen dann physisch aus oder verhandeln einen rein virtuellen Ausgleich“, erklärt Dominik Leufgen, ebenfalls Co-Gründer und Co-CEO von Pacurion. Das Prozedere funktioniert auch im umgekehrten Fall: „Bekommt der Spediteur Ladungsträger zurück, kann auch das Paletten-Guthaben an uns verkauft werden“, berichtet Leufgen. „Auch in diesem Fall holen wir die Paletten physisch ab oder gleichen virtuell aus.“