Kleinheinz: Rundholz vom Lkw auf die Schiene

Kleinheinz Transport & Logistik
Rundholz vom Lkw auf die Schiene

Kleinheinz Transport & Logistik aus dem Allgäu bringt Holz aus dem Wald auf die Schiene. Mit der 44-Tonnen-Regelung, die sonst im Kombinierten Verkehr gilt, würde sich mehr CO2 einsparen lassen.

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Foto: Kleinheinz Transport & Logistik

Als Christian Kleinheinz den Betrieb seines Vaters Wilhelm im Jahr 1985 übernimmt, besteht der Fuhrpark aus zwei Fahrzeugen. Das Geschäftsmodell: Restholztransporte von den Sägewerken zur Papier- und Werkstoffindustrie. Mittlerweile sind aus zwei Lkw 45 geworden und das Haupteinsatzgebiet ist nicht mehr das heimatliche Allgäu, sondern aktuell der Thüringer Wald und der Frankenwald in Nordbayern. Die Büros sind nach wie vor im Allgäu: In Wolfertschwenden bei Memmingen und im 50 Kilometer entfernten Rettenberg, wo sich auch die betriebseigene Werkstatt befindet.

„Wir sind mittlerweile stark in Schadensgebieten unterwegs“, sagt Kleinheinz im Gespräch mit Eurotransport.de. Also in von sogenannten Kalamitäten betroffenen Wäldern. Kalamitäten wie Windbruch, Käfer oder Trockenheit verursachen schwere Schäden. „Von Käfern befallene Bäume bringen wir zum Beispiel schnell aus dem Wald, um die anderen Bäume zu schützen.“ Das Einsatzgebiet ist dort, wo es Probleme mit Wäldern gibt. Und das ist laut Kleinheinz seit 2018 vermehrt der Fall. Orkan „Friederike“ sorgte damals im Harz für Zehntausende umgestürzte Bäume. Kleinheinz Transport & Logistik half in Südniedersachsen und Nordhessen bei den Aufräumarbeiten.

Wachstum wegen großer Mengen an Schadholz

Im Sauerland und im Westerwald ist die Lage wegen Borkenkäfern, Dürre und Stürmen ebenfalls angespannt. Kleinheinz hatte dort auch Aufträge. Im Moment gibt es in Thüringen und Nordbayern am meisten zu tun. Dass das Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren stärker gewachsen ist als jemals zuvor, hat mit den großen Mengen an Schadholz zu tun. 25 zusätzliche Fahrzeuge seit 2018 sprechen für sich. Alle Lkw stammen von dem Hersteller Scania, wobei nur die Fahrgestelle geliefert werden. Den Aufbau mit Ladekran übernehmen die Werkstatt-Mitarbeitenden von Kleinheinz selbst.

Kleinheinz Transport & Logistik, Christian Kleinheinz
Franziska Nieß
„Wir sind mittlerweile stark in Schadensgebieten unterwegs“, sagt Christian Kleinheinz, Geschäftsführer Kleinheinz Transport & Logistik.

Elektro-Lkw sind nicht dabei. „In unseren Einsatzgebieten ist keine Ladeinfrastruktur vorhanden.“ Privat fährt Christian Kleinheinz seit rund zwei Jahren einen Elektro-Pkw. Aber bei Kleinheinz Transport & Logistik sind Fahrzeuge mit alternativen Antrieben noch nicht praktikabel. Dabei betragen die gefahrenen Strecken mit dem Lkw nur zwischen 20 und 50 Kilometer – vom Wald zum nächstgelegenen Güterbahnhof.

Aber im Wald gibt es keine Ladestationen und an den Verladebahnhöfen, an denen die Lkw am Wochenende meist parken, auch nicht. Standorte mit firmeneigenen Ladepunkten machen laut Kleinheinz auch keinen Sinn, weil das Einsatzgebiet häufig wechselt. Dafür wickelt der Unternehmer rund 90 Prozent aller Transporte über die Schiene ab. Seit dem Aufschwung im Jahr 2018 vor allem in Ganzzügen. Bei den transportierten Bäumen handelt es sich überwiegend um Fichten, vor mehr als 20 Jahren hat sich Kleinheinz Transport & Logistik außerdem auf Rundholz spezialisiert.

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