70 internationale Juroren aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Medien haben Frank Dreeke, langjähriger BLG-Vorsitzender und heute Vorsitzender des Präsidiums Deutsches Verkehrsforum (DVF), in die Logistics Hall of Fame gewählt. „Frank Dreeke hat mit strategischem Weitblick und konsequenter Orientierung an Effizienz und Nachhaltigkeit richtungsweisende Veränderungen in der Seehafenlogistik angestoßen und Strukturen geschaffen, die nachhaltige Wirkung entfaltet haben. Er gilt als Impulsgeber und Architekt einer modernen Seehafenlogistik“, heißt es dazu seitens der Verantwortlichen.
Logistics Hall of Fame lobt entscheidende Weichenstellungen
Mehr als vier Jahrzehnte habe Frank Dreekeer in den verschiedenen Funktionen die Entwicklung der Seehafen- und Logistikbranche geprägt. Sein Beitrag liege in vielen, manchmal leisen, aber entscheidenden Weichenstellungen. Er habe Häfen geöffnet, Kooperationen möglich gemacht, Monopole aufgebrochen, Risiken neu verteilt, Nachhaltigkeit vorangetrieben – und er hat nie gezögert, Missstände beim Namen zu nennen.
Das waren die beruflichen Stationen von Frank Dreeke
Seine berufliche Laufbahn begann bei der Network Containerfrachtagentur, der damaligen Sealand Deutschland-Agentur und Teil der Paul Günther-Gruppe. Die nächste Station war die Reederei Sealand, wo er als General Manager Central Europe Verantwortung übernahm. Weitere Stationen führten ihn zur damals größten Containerreederei Maersk Line und zur Bremer EKB Container Logistik, bevor er schließlich 2013 in den Vorstand von BLG Logistics berufen wurde, dessen Vorsitz er bis 2024 innehatte.
Dreeke: Politik vernachlässigt die deutschen Häfen
Dreeke mag klare Kante – ob als Unternehmer oder als Interessenvertreter im Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) oder im Deutschen Verkehrsforum (DVF) legt er gern den Finger in die Wunde. Deutschlands Häfen seien systemrelevant, aber politisch vernachlässigt. „Deutschland hat 60 Seehäfen und stellt 38 Millionen Euro als Förderung zur Verfügung. Das ist ein Witz – weniger als Peanuts“, sagt Dreeke. Immer wieder macht er im Kontext der Nationalen Hafenstrategie auf strukturelle Defizite aufmerksam und fordert Weichenstellungen – sowohl im Hinblick auf die Systemrelevanz der Häfen als auch in operativen Fragen, etwa bei der Anwendung des Verrechnungsmodells für die Einfuhrumsatzsteuer. Nur eines wünscht er sich: „Die Branche dürfte ruhig noch ein bisschen lauter werden. Schaden würde das nicht.“