Prof. Dr. Dirk Engelhardt, geboren 1973, ist seit Januar 2017 Hauptgeschäftsführer des Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e. V. Nach dem Wehrdienst studierte er an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) Agrarwissenschaften mit dem Schwerpunkt "Umweltsicherung und Entwicklung ländlicher Räume". Anschließend promovierte und habilitierte er nebenberuflich – ebenfalls an der JLU – im Bereich Logistik. Schon während der Schul- und Studienzeit arbeitete er in den Vorgängerorganisationen der späteren Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG (RWZ) im Lager und bewegte europaweit Waren mit 40 Tonnern.
Nach mehreren Jahren der Lehrtätigkeiten als Privatdozent erhielt Dirk Engelhardt im Januar 2009 die Professur für Logistikmanagement an der Steinbeis Hochschule Berlin (SHB). Seither ist er an der SHB und als Gastprofessor an diversen anderen Hochschulen in der Logistiklehre aktiv. Auch in der Logistikberatung ist er tätig.
Dass ich die tägliche Praxis im Transportgewerbe nicht nur vom Hörensagen kenne, sondern jahrelang am eigenen Leib erfahren habe, wie mit Lkw-Fahrern an den Rampen umgegangen wird. Der BGL ist schon seit Jahren auch auf höchster politischer Ebene aktiv, um hier Verbesserungen herbeizuführen. Sie können sicher sein, dass diese Zielrichtung auch in Zukunft beibehalten wird.
Der Brummi war, ist und bleibt ein Sympathieträger und eine Identifikationsfigur für das Transportgewerbe. Er symbolisiert den Lkw-Fahrer ebenso wie seinen Lkw und den Verkehrsträger Lkw insgesamt. Das Feedback auf die "Wiederbelebung" des Brummis ist im Übrigen einhellig positiv und reicht von Zustimmung bis Begeisterung.

Ganz genau weiß das sicherlich niemand. Anhand der aktuellsten BAG-Zahlen gehen wir davon aus, dass jedes Jahr rund 30.000 Lkw-Fahrer in den Ruhestand eintreten. Anno 2016 wurden jedoch nur 16.211 neue Lkw-Führerscheine ausgestellt. Den Rest kann man sich ausrechnen.
Eines ist klar: Lkw-Fahrer ist eine herausfordernde Aufgabe, kein Job für Weicheier. Wir tun gut daran, in der Nachwuchswerbung keine falschen Erwartungen zu wecken. Dennoch hat der Fahrerberuf auch im 21. Jahrhundert seine attraktiven Seiten. Wer selbstständiges Arbeiten und eine verantwortungsvolle, für Wirtschaft wie Verbraucher gleichermaßen unverzichtbare Tätigkeit schätzt, ist hier richtig. Und was wir nicht vergessen sollten: Bei der ZF-Zukunftsstudie des ETM Verlages nannten zwei Drittel der befragten Lkw-Fahrer als Hauptgrund für ihre Berufswahl den "Spaß am Fahren". Eine konkrete Maßnahme, von der wir eine Steigerung der Attraktivität der BKF-Ausbildung erwarten, wäre das in unseren Wahlprüfsteinen zur Bundestagswahl geforderte begleitete Fahren ab 17 Jahren.
Der BGL hat unter anderem bereits im Jahr 2010 dafür gesorgt, dass die Rampenproblematik im Aktionsplan Güterverkehr und Logistik der Bundesregierung an prominenter Stelle thematisiert und dokumentiert wird. Das BAG hat daraufhin mehrere Studien zu den Arbeitsbedingungen in der Logistik erstellt. Mit den "Verhaltensempfehlungen des BGL für einen fairen Umgang der Beteiligten an Be- und Entladestellen (Laderampen)" hat der BGL 2011 einen weithin beachteten Leitfaden vorgelegt. Viele Verladerverbände haben sich jedoch außerstande gesehen, dessen Inhalte mitzutragen. So sind die Zustände an den Rampen nach wie vor nicht zufriedenstellend. Der BGL macht sich im Moment intensiv Gedanken, wie er sich mit der Fahrerschaft verstärkt vernetzen kann, um deren Interessen an passender Stelle zu vertreten.
Die Gesetzesänderung war ein erster Schritt in die richtige Richtung zum Schutze deutscher Arbeitsplätze. Grundsätzlich gibt es bei der Einführung von neuen Kontrolltatbeständen immer eine gewisse Lernphase, in der noch nicht alles optimal läuft. Diese Zeit sollte man den Kontrollbeamten zugestehen. Ein wesentliches Ziel des BGL ist, deutsche Unternehmen und deutsche Arbeitsplätze zu erhalten. Wir werden alles tun, um dem dienlich zu sein.
Preissensible Marktsegmente meiden, sich spezialisieren, Zusatzleistungen anbieten, nach Möglichkeit Alleinstellungsmerkmale schaffen. Auch hier arbeitet der BGL an Produkten, um über eine Mitgliedschaft in unserem Verband die gemeinsamen Interessen zu bündeln und bei der Umsetzung der oben genannten Punkte zu helfen.
Wir erhoffen uns vom neuen Bundesverkehrsminister, dass er oder sie konstruktiv und vertrauensvoll mit uns zusammenarbeitet. An vorderster Stelle steht für uns dabei die Bekämpfung des Sozialdumpings und die Wiederherstellung fairer Wettbewerbsverhältnisse im europäischen Straßengüterverkehr. Aber auch eine Änderung der Arbeitsstättenverordnung, um anliefernden Lkw-Fahrern und -Fahrerinnen den Zugang zu Sanitär- und Pausenräumen zu ermöglichen, steht ganz weit oben auf der Tagesordnung.