Instafreight-Nachfolger Cargomotion punktet mit Software

Instafreight-Nachfolger Cargomotion
Mit Software punkten

Nach der Insolvenz von Instafreight führen die Gründer die Technologie als Cargomotion weiter. Geschäftsführer Philipp Ortwein über das Geschäftsmodell, das sich an Spediteure richtet.

LKW Parkplatz : EUROPA, DEUTSCHLAND, HAMBURG, (EUROPE, GERMANY), 09.04.2017 LKW Parkplatz in Hamburg Moorfleet
Foto: Adobe Stock - Aufwind-Luftbilder

Nach dem Aus der Digitalspedition Instafreight sind die drei Gründer Philipp Ortwein, Markus Dötsch und Maximilian Schäfer mit einem neuen Unternehmen auf dem Markt. „Cargomotion“ heißt die Plattform und richtet sich laut Gründer und Geschäftsführer Ortwein vor allem an Logistikdienstleister mit mehr als 500 Millionen Euro Jahresumsatz.

Ende September war der offizielle Start für die Whitelabel-Lösung, die Spediteuren dabei helfen soll, ihr Geschäft auszubauen, ihre operative Effizienz zu steigern und das Frachtführernetzwerk gezielt auszuweiten – so heißt es auf der neuen Unternehmenswebsite. „Wir wollen traditionellen Spediteuren mit unserer Technologie helfen“, sagt Ortwein im Gespräch mit trans aktuell.

Thomas Küppers

Die Technologie an sich ist nicht neu, sondern wurde acht Jahre lang bei Instafreight erprobt. 25 Millionen Euro haben die Gründer in dieser Zeit in sie investiert. Das Geld stammt von Investoren, die im Laufe der Jahre insgesamt 75 Millionen Euro in Instafreight investiert haben. Im Dezember 2023 kam allerdings die für viele überraschende Nachricht: Instafreight muss Insolvenz anmelden. „Das Geschäft mit Kunden wie DPD entwickelte sich sehr gut, wenngleich wir in der Unternehmensentwicklung den ein oder anderen Fehler gemacht haben. Letztlich hatten wir auch einfach Pech“, sagt Ortwein.

Schlechtes Timing beim Verkauf von Instafreight

Das Timing für den Verkauf war laut Ortwein im Rückblick nicht ideal. Während des Verkaufsprozesses ging in den USA mit Convoy ein Start-up mit ähnlichem Geschäftsmodell pleite, sodass die potenziellen US-amerikanischen Käufer sich zurückzogen. Die Rezessionsangst in Europa machte wiederum die europäischen Kaufinteressenten vorsichtig.

Zu guter Letzt sorgte Paragraf 19, Absatz zwei der Insolvenzverordnung, für das Scheitern. Er schreibt vor, dass Unternehmen, die bilanziell überschuldet sind, mindestens zwölf Monate durchfinanziert sein müssen. Ist dies nicht der Fall, ist das Unternehmen verpflichtet, Insolvenz anzumelden. „Wir waren überschuldet durch Fremdkapital und hatten das Pech, dass der Prognosezeitraum Ende 2023 wieder von vier auf zwölf Monate angehoben wurde“, so Ortwein. In der Coronazeit war der Zeitraum auf vier Monate verkürzt, um den Unternehmen Luft zu verschaffen.

Die Instafreight-Kunden wollte das Team im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten so lange wie möglich weiter bedienen. Doch wegen der drohenden Zahlungsunfähigkeit sind noch Rechnungen offen, es wird eine Auszahlung geben. „Einen Insolvenzprozess wünscht man echt keinem, das ist für keine Partei ein gutes Ergebnis.“

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