Wer ist der Verteilerchampion? Löst ein Solo-Lkw, ein Transporter, ein Lkw mit Tandemanhänger oder gar ein Sattelzug die Transportaufgaben auf der letzten Meile am besten? Und ist im Fall des Sattelzugs der konventionelle Trailer mit 13,6 Lademetern oder ein kompakter Citysattel mit 11 Lademetern die bessere Wahl? Es kommt – wie so häufig – darauf an. Von Vorteil ist es in jedem Fall, wenn man wie Güttler Logistik aus Hof (Saale) Vertreter aller genannten Spezies im Fuhrpark hat.
Fahrer tun sich leichter als mit anderen Fahrzeugen
Die Wahl des Disponenten hängt sicherlich vom Einsatz ab – von Ladegut, Kundenwünschen, Gegebenheiten vor Ort und Topografie. Ein weiterer Punkt rückt aber immer mehr in den Fokus und ist der Grund dafür, dass die Verantwortlichen bei Güttler Logistik auch den Citysattel ins Rennen um das beste Verteilerkonzept geschickt haben. Das Zauberwort heißt „Fahrer“. „Wie die gesamte Branche tun auch wir uns mit der Fahrerrekrutierung schwer“, sagt Geschäftsführer Johannes Reuther im Gespräch mit der Fachzeitschrift trans aktuell. Noch schwerer sei es, Fahrer zu finden, die einen Zwölftonner mit Tandemhänger durch den Stadtverkehr manövrieren können. 15 bis 20 Stopps sind pro Tour an der Tagesordnung. Es gilt, das Gespann nicht nur lenken zu können, sondern es auch technisch zu beherrschen. Soll heißen: An- und Abhängen, Druckluftschlauch anschließen oder Bremse öffnen wollen gelernt sein. „Das alles fällt bei einem Citysattel weg“, erzählt Reuther und hat damit auch schon einen großen Vorteil des hierzulande ungewöhnlichen Fahrzeugkonzepts genannt.
Auf den Citysattel aufmerksam wurde Reuther bei einem Partnertreffen von Logistikunternehmer Ewald Raben. Er gewährte Einblicke in den niederländischen Markt, wo das Fahrzeug wie auch in der Schweiz deutlich häufiger auf der Straße anzutreffen ist. Ob in Amsterdam, Bern oder Hof: Durch die gelenkte Achse mit Zwillingsbereifung ist der kompakte Sattel im Stadtverkehr wendig und gelenkig. Er ist mit jeder Sattelzugmaschine kombinierbar, sofern sie einen Ladeanschluss für die Hebebühne hat. Ein weiterer Vorzug gegenüber dem Koffer-Lkw mit Koffer-Tandemanhänger ist, dass der Einachser in Planenausführung auch seitlich beladen werden kann.Hinsichtlich der Nutzlast muss er sich ebenfalls nicht verstecken: Dem Zwölftonnergespann ist er um mindestens eine Tonne überlegen. Zwar fällt der Laderaum geringer aus, dafür punktet der Citysattel mit einem für den Fahrer einfacheren Handling, weil wie beschrieben kein An- und Abhängen nötig und die Durchlademöglichkeit mit Hebebühne immer gegeben ist.
Rund ein halbes Jahr nach ihrer Aufnahme in die Güttler-Nahverkehrsflotte machen die vier Profi-Liner-Citysattel des Aufliegerherstellers Krone also eine gute Figur. „Die Fahrer sind begeistert“, betont Reuther. Die Subunternehmer kämen prima mit den Fahrzeugen klar. „Auch die Disponenten sind inzwischen Citysattel-Fans“, sagt der 58-Jährige. Am Anfang habe es eine gewisse Skepsis gegeben, räumt der Firmenchef ein. Mit diesen Fahrzeugen fällt man schließlich auf – so ist er in der Region also gleichermaßen ein Vorreiter wie ein Exot. „In Hof sind wir das einzige Unternehmen, das dieses Konzept so im Einsatz hat“, sagt der diplomierte Maschinenbauingenieur.
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