Gleisanschluss für Spedition Denkinger: Sauber auf Schiene und Straße

Gleisanschluss für Spedition Denkinger
Sauber auf Schiene und Straße

Die Spedition Denkinger hat einen Gleisanschluss in Rottenacker (Alb-Donau-Kreis) reaktiviert. Warum sie auf die Kombination aus Bahn und Lkw setzt.

Sauber auf Schiene und Straße
Foto: Spedition Denkinger

In akkuraten Stapeln türmen sich tonnenschwere Stahlplatten auf dem mit Krananlagen ausgestatteten Umschlagsgelände der Spedition Denkinger in Rottenacker (Alb-Donau-Kreis). Über die obersten Bleche hat sich eine Eisschicht gezogen und darauf Eisblumen gezeichnet.

Herr über die 2,5 mal elf Meter großen Platten ist Oliver Calabretti, Logistikleiter bei Denkinger mit Zentrale im benachbarten Ehingen. Die Platten seien acht Tonnen schwer, sagt er. Ein Lkw kann also nur drei davon schultern, dann hat er sein Gewichtslimit erreicht – „sieht aber trotzdem noch leer aus“, wie Calabretti findet.

Für deutlich sinnvoller hält er es, den tonnenschweren Stahl auf der Schiene zu befördern, kann ein Waggon doch gleich 90 Tonnen schultern und damit vier Lkw-Fahrten überflüssig machen. Der Logistikleiter fügt jedoch gleich hinzu, dass er vom Fernverkehr spricht. Im Nah- und Regionalverkehr sei die Straße unersetzbar – weder habe der Kunde ein Gleis noch sei ein Schienentransport auf der Kurzstrecke wirtschaftlich darstellbar. Daher wird der in Rottenacker kommissionierte Stahl sowohl per Schiene als auch per Straße verladen.

Seit knapp zwei Jahrzehnten nutzt Denkinger für Transporte auf der Langstrecke auch die Schiene. An fünf seiner zehn Standorte verlädt das Transport- und Logistikunternehmen bereits einen Teil seiner Sendungen per Bahn. Und in Rottenacker hat Denkinger in puncto Bahnverladung nun ganz neue Möglichkeiten: Erst vor wenigen Wochen nahm das Unternehmen dort einen weiteren Gleisanschluss in Betrieb.

Das Unternehmen besitzt seitdem einen 1,2 Kilometer langen Anschluss im dortigen Gewerbegebiet, der – durch Schranken gesichert – auch über zwei öffentliche Straßen führt. Über mehrere Kranbahnen kann die tonnenschwere Last auf dem Logistikgelände be- und entladen werden. Ein Zweiwege-Rangiergerät im Besitz von Denkinger kann die Waggons bis zu einem Gesamtgewicht von 300 Tonnen zusammenführen.

DB Cargo routet wöchentlich 20 Wagen zu Denkinger

Bereits rund 20 Wagen pro Woche routet die Güterbahn DB Cargo wöchentlich zu Denkinger nach Rottenacker, wo der Stahl umgeschlagen und zur Kundschaft befördert wird. Und das am liebsten per Elektro-Lkw, wie Denkinger-Geschäftsführer Simon Brunner sagt. Er findet Gefallen an der CO2-neutralen Transportkette. Die wäre – sofern Ökostrom zum Einsatz kommt – in der Kombination von Elektrotraktion auf der Schiene und E-Lkw auf der Straße gegeben. Seit das Transport- und Logistikunternehmen über zwei Volvo FH electric verfügt (Link zum Artikel hier) lassen sich diese Ansätze in Richtung Nachhaltigkeit in der Praxis umsetzen.

Ein Dutzend Jahre lag das Gleis im Dornröschenschlaf, ehe die Denkinger-Verantwortlichen entschieden, es mit einem Investment von mehreren Millionen Euro zu reaktivieren. Unterstützt werden sie durch das Gleisanschluss-Förderprogramm des Bundes. Solche Invests bergen vielleicht Risiken, steigern aber andererseits die Entschlossenheit von Denkinger-Geschäftsführer Brunner, die Volumen auf der Schiene künftig noch deutlich zu erhöhen.

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