Ewald Kaiser: Das Fahren wird durch die autonome Technik sicherer, Platooning ist dabei der erste Schritt. Wir erwarten aber auch Auswirkungen auf den Kraftstoffverbrauch – wir gehen von einer Kraftstoff- und CO2-Reduzierung um zehn Prozent im Platooning-Betrieb aus. Das ist unsere Erwartungshaltung zu Beginn.
Das ist noch Zukunftsmusik. Zuerst müssen wir analysieren, welche Auswirkungen das Platooning auf den Fahrer hat. Ob der Fahrer neue Aufgaben und wenn ja welche übernehmen kann, können wir besser beantworten, wenn wir die Testphase hinter uns haben.
Ich denke ja, aber sicher nicht kurz- und mittelfristig, also nicht die nächsten zwei bis drei Jahre.
Die jetzige Strecke ist zunächst ein „einfaches“ Anwendungsbeispiel, weil es tägliche Verkehre auf einer überschaubaren Strecke mit autobahnähnlichem Ausbau gibt. Solche Routen sind also prädestiniert für den Test. Aber die Anwendungsfälle werden sicher sukzessive wachsen.
Bitte haben Sie Verständnis, dass ich hierzu keine Angaben machen möchte.
Wir sind bei dem System zwar nicht am Anfang der Testphase, aber noch mittendrin – daher möchte ich keine konkreten Zahlen nennen. Aber es ist noch im einstelligen Prozentbereich unseres Gesamtvolumens.
Es war eine ganz bewusste Entscheidung, sich zu Beginn auf eine überschaubare Anzahl ausgesuchter Frachtführer zu fokussieren, denn man lernt im Laufe eines Projekts immer wieder dazu und muss Verbesserungen machen.
Ich denke, bis Ende des Jahres sind wir so weit, dass wir das System richtig hochfahren können.
Die ganze Branche steht vor der Herausforderung, dass sich Angebot und Nachfrage gedreht haben, dass die Nachfrage größer ist als das Angebot. Auch die regulatorischen Anforderungen haben sich erhöht.
Genau. Als Folge schulen wir unsere Fahrer noch besser. Wir haben auch mehr Fahrer wieder selbst eingestellt. Und wir wollen unsere langjährigen Frachtführer dadurch an uns binden, dass wir sie ebenfalls schulen und unterstützen. Wir sehen sie als Partner an – und hier kann ich auch konkrete Zahlen liefern: 85 Prozent von ihnen haben zehn Fahrzeuge oder weniger, 85 Prozent arbeiten zehn Jahre oder länger mit uns. Wir haben also einen stabilen Frachtführer-Pool, aber das Wachstum und das reduzierte Angebot haben natürlich auch vor uns nicht Halt gemacht.
Ich hoffe, dass sich die Wirtschaft so weiter entwickelt wie 2017 – dann sind wir zufrieden. Wir müssen uns aber generell auf eine größere Volatilität einstellen, darauf, dass Kapazitäten und Nachfrage schneller hoch und runter gehen.