E-Lkw bei Schenker: Marktführer für grüne Logistik

Elektro- und H2-Lkw bei DB Schenker
Der Anspruch: Marktführer für grüne Logistik

Der Logistikdienstleister DB Schenker treibt den Ausbau seiner alternativ angetriebenen Flotte massiv voran – was mit Blick auf Elektro-Lkw, Wasserstoff-Lkw und E-Trailer geplant ist.

Der Anspruch: Marktführer für grüne Logistik
Foto: Daimler Truck Global Communications

Vom Elektro-Transporter bis zum Wasserstoff-Fernverkehrstruck, vom Fuso eCanter bis zur Hyzon-Zugmaschine mit Brennstoffzelle: Der Logistikdienstleister DB Schenker treibt den Ausbau seiner alternativ angetriebenen Flotte kräftig voran und schließt hierbei auch Elektro-Trailer ein. „Wir investieren in alle neuen, sinnvollen Technologien, um schnellstmöglich die notwendigen Erfahrungen zu sammeln. Diese Erfahrungen sind wichtig, um die richtigen Investitionsentscheidungen zu treffen“, sagt Wolfgang Janda im Gespräch mit der Fachzeitung trans aktuell. Als Executive Vice President ist er bei DB Schenker verantwortlich für den Bereich Systems Operations in Europa.

DB Schenker/Max Lautenschläger
Wolfgang Janda, Head of System Operations in der Region Europa bei DB Schenker: „Wir investieren in alle neuen, sinnvollen Technologien, um schnellstmöglich die notwendigen Erfahrungen zu sammeln.“

Das Interesse an alternativen Antriebstechnologien kommt nicht von ungefähr: DB Schenker will Vorreiter in Sachen grüne Antriebstechnologien sein und hat sich das Ziel gesetzt, bis 2040 die gesamte Flotte in Europa CO2-neutral zu bewegen. „Wir sind der Marktführer im Landtransport in Europa und haben den Anspruch, auch Marktführer für grüne Logistik zu sein“, betont Janda, der seit zehn Jahren in dieser Funktion bei DB Schenker ist. „Bis Ende des Jahres werden wir europaweit mehr als 300 Elektro-Lkw im Einsatz haben“, kündigt der 60-Jährige an. Ihm sei kein Wettbewerber bekannt, der mehr Elektro-Lkw auf der Straße habe – von den KEP-Dienstleistern abgesehen, die bereits eine große Zahl an elektrisch angetriebenen Lieferfahrzeugen betreiben. Und was sind die Pläne für 2024? „Dann möchten wir die 500 knacken“, sagt Janda.

Der Heimatmarkt hat dabei Vorbildcharakter: In Deutschland ist die Quote der Elektro-Lkw im Netzwerk von DB Schenker am höchsten, doch auch die anderen Landesgesellschaften sind alles andere als untätig. „Bis Ende des Jahres werden wir alternativ angetriebene Lkw an 123 Standorten in 18 europäischen Ländern einsetzen und diese mit der dafür notwendigen Ladeinfrastruktur ausstatten“, berichtet Janda. Insgesamt betreibt DB Schenker rund 400 Terminals im europäischen Landverkehr. Pro Stützpunkt sind zunächst ein bis zehn Elektro-Lkw geplant, jeweils abhängig von der möglichen Lade- und Netzkapazität.

Die grüne Zustelllogistik beginnt in der Innenstadt

Die Elektro-Flotte vor Ort soll dabei nicht nur die Einkaufsmeile, sondern nach DB Schenker-Vorstellungen die ganze Stadt nachhaltig beliefern. „Bei uns gibt es keine Headline, dass wir in einer Stadt CO2-frei zustellen, dann aber in der Fußnote einschränken, dass sich die Null-Emissions-Zone nur auf die Fußgängerzone bezieht“, betont Janda. Doch erst einmal muss der Anfang gemacht werden. Und hier lautet das Motto bei DB Schenker: von innen nach außen. Die grüne Zustelllogistik beginnt also in der Innenstadt mit der Belieferung von Einkaufszentren und wird dann schrittweise auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet. „Im Endausbau sind dann auch die Industriegebiete eingeschlossen“, erläutert Janda.

Am weitesten vorangeschritten sind die Nachhaltigkeitsaktivitäten der Bahn-Logistiktochter in Oslo. „Dort stellen wir im gesamten Stadtgebiet CO2-frei zu“, erklärt Wolfgang Janda. DB Schenker habe mit Cargo Bikes in einem dafür erbauten City-Hub begonnen. Die weiteren Schritte waren der Einsatz von Elektro-Vans von Daimler sowie MAN und abschließend von Elektro-Trucks fürs klassische Stückgut. Hier kommen der Volvo FL, der Daimler eActros und der Fuso eCanter zum Einsatz. Die Gesamtflotte besteht heute aus 24 Einheiten. Norwegen hatte seine Hauptstadt schon vor Jahren zur Null-Emissions-Zone erklärt und auf die Belieferung mit alternativ angetriebenen Lkw gedrängt.

Oslo dient für DB Schenker aber nur bedingt als Blaupause für andere Regionen. Ohne Weiteres ließen sich die Erfahrungen aus Stadt A nicht auf Stadt B übertragen, erläutert der Head of System Operations. Die Lademöglichkeiten und die Netzleistung seien jeweils unterschiedlich, entsprechend individuell fällt die Lösung für ein bestimmtes Terminal aus. Beim Fahrzeugangebot ist es ähnlich. „Wir versuchen nach Möglichkeit, gleiche Fahrzeugmarken an einem Standort zu haben“, sagt Janda. Das erleichtert den Fuhrparkleitern das Management der Flotte, da dieses durch den zusätzlichen Einsatz von E-Fahrzeugen komplexer geworden ist.

Generell steht DB Schenker allen Herstellern, die bereits Elektro- oder Wasserstoff-Lkw anbieten, offen gegenüber und hat deren Fahrzeuge bereits im Einsatz – seien es Lkw von Daimler, Fuso, MAN, Renault, Scania, Volvo. Den eActros 300 hat DB Schenker bereits in der Flotte, der eActros 600 (Longhaul) soll ab dem nächsten Jahr folgen – also das Flaggschiff für den Fernverkehr, wovon sich das Unternehmen im April 100 per Absichtserklärung gesichert hat.

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