Klimaziele erreichen, CO2-Emissionen eindämmen: Der Technologiekonzern Siemens treibt die Dekarbonisierung im Güterverkehr weiter voran. Dazu setzt er mit seinen Transport- und Logistikdienstleistern auf Lkw mit alternativen Antrieben und prüft das Verlagern von Verkehren auf die Schiene. In beiden Feldern hat das Unternehmen erste positive Erfahrungen gesammelt und fühlt sich dadurch ermutigt, seine Aktivitäten auszubauen.
Einen hohen Transportbedarf hat auch die Konzerneinheit Siemens Smart Infrastructure (Siemens SI) mit Zentrale im schweizerischen Zug. Die Sparte bietet unter anderem Lösungen in den Bereichen Gebäudetechnik sowie Energiemanagement an und beschäftigt weltweit 73.000 Mitarbeiter. Sie steht mit 17,4 Milliarden Euro Jahresumsatz für ein Viertel der Konzernerlöse. Rund 400.000 Tonnen Güter verschickt sie jährlich und arbeitet dafür mit mehr als 200 Transport- und Logistikunternehmen zusammen.
Mit Hochdruck arbeitet nun auch diese Sparte daran, die CO2-Emissionen im Güterverkehr zu senken, um ihren Beitrag zum Konzernziel zu leisten: 2015 verkündete das Unternehmen, von 2030 an CO2-neutral arbeiten zu wollen. Worauf es dabei ankommt? „Die Zutaten für eine klimaneutrale Logistik sind Technologie, Mut zur Veränderung und unsere Leidenschaft für das Thema“, sagt Matthias Rebellius, CEO von Siemens SI, gegenüber der Fachzeitschrift trans aktuell.
An unterschiedlichen Standorten in Deutschland und der Schweiz testet das Unternehmen mit unterschiedlichen Logistikpartnern verschiedene Konzepte und Fahrzeugmodelle. Siemens SI ist es dabei wichtig, technologieoffen zu bleiben, sich also nicht auf eine Antriebsart festzulegen, um möglichst vielfältige Erfahrungen zu sammeln. „Neben der Optimierung der Transportnetzwerke spielt die grundsätzliche Offenheit in Bezug auf alternative Antriebe eine wichtige Rolle auf dem Weg zur Erreichung unserer Klimaziele“, heißt es aus dem Unternehmen.
Siemens nutzt Lastenräder auf der letzten Meile
Bereits 2018 hatte die Siemens-Einheit begonnen, für die letzte Meile Lastenräder einzusetzen, zunächst im Rahmen eines Pilotversuchs in Stuttgart. Kooperationspartner war das Unternehmen Velo Carrier. Im weiteren Jahresverlauf kam ein Streetscooter hinzu, den die Spedition Bezold für Siemens SI innerhalb von Nürnberg einsetzte – übrigens noch ehe die Post selbst mit Streetscooter-Modellen dort unterwegs war. Dem 2,2-Tonner folgten größere Einheiten: Je ein 16-Tonner ist seit August beziehungsweise November dieses Jahres mit Sendungen von und für Siemens SI in Berlin und Rastatt unterwegs.
Ebenfalls im August wagten sich die Logistikverantwortlichen des Unternehmens mit der E-Mobilität in die Königsdisziplin des Transports vor: in die schwere Klasse. Seitdem absolviert ein batterieelektrisch angetriebener Sattelzug für Siemens SI dreimal täglich einen Rundlauf zwischen Seewen und Zug in der Schweiz. 250 Kilometer kommen dabei zusammen. Damit das Ganze auch wirklich nachhaltig ist, lädt der 40-Tonner Ökostrom, der aus Windenergie gewonnen wird.
Und die Pläne zum Wechsel von Diesel- auf Elektro-Lkw gehen noch weiter: „Aktuell sind bei uns fünf bis zehn Konzepte für den Einsatz von Elektro-Lkw in Arbeit“, heißt es von Siemens SI. Der Fokus liege jeweils auf der Ver- und Entsorgung von Produktionsstandorten. 75 an der Zahl betreibt die Konzernsparte weltweit. Bis Oktober 2023, also zum Ende des laufenden Siemens-Geschäftsjahrs, sollen die Projekte umgesetzt werden.
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