Nachtruhe gesichert: Bosch Secure Truck Parking

Bosch Secure Truck Parking baut sein Angebot aus
Keine Extrakilometer für die Nachtruhe

Keine Parkplatzsuche und Sicherheit für Fahrer und Fracht: Bosch Secure Truck Parking baut sein Angebot aus und plant Lademöglichkeiten für E-Lkw.

Bosch Secure Truck Parking
Foto: Bosch Secure Truck Parking

Extra-Kilometer fahren auf der Suche nach einem Parkplatz – das kostet Sprit und Zeit. Und wenn ein Fahrer dann einen Stellplatz ergattert, ist eine gesicherte Nachtruhe nicht garantiert. Viele Speditionen und Transportdienstleister setzen inzwischen darauf, einen Parkplatz für ihre Fahrer zu buchen. Etwa per Bosch Secure Truck Parking (BSTP).

Unternehmen stellen dabei über eine Plattform von BSTP Flächen für das Parken von Lkw gegen ein gewisses Entgelt zur Verfügung. Disponenten und Fahrer können über die Plattform Standorte entlang der Transportroute suchen und verfügbare Parkplätze buchen. Die Abrechnung läuft ebenfalls über die Plattform, Bosch stellt den Betreibern dafür ein Dashboard zur Verfügung.

Das Angebot ist vielfältig, berichtet Paul Riffel, Vertriebs- und Marketingverantwortlicher bei Bosch Secure Truck Parking: vom Firmengelände mit nur drei Stellplätze bis zum größten Areal mit 450 Stellplätzen, von der Spedition oder dem Depotbetreiber bis zu professionellen Truckstops mit 150 bis 400 Stellplätzen. Im Rahmen des Förderprogramms STeP für Lkw-Parkplätze habe sich Bosch zudem beispielsweise auch mit Investoren zusammengetan und bei der Planung und Realisierung von neuen Anlagen unterstützt und die Sicherheitstechnik für die neuen Anlagen geliefert.

Parkplatzgarantie nach Buchung

„Unser Grundversprechen gegenüber den Kunden lautet, dass ein gebuchter Stellplatz garantiert zur Verfügung steht“, sagt Riffel. Um das zu gewährleisten, ist eine der Grundvoraussetzungen für einen Standort im Rahmen von Bosch Secure Truck Parking eine Zutrittskontrolle, etwa eine besetzte Pforte, oder eine Schranke mit Nummernschilderkennungskameras oder QR-Code-Steuerung.

Auch die entsprechende Ausleuchtung des Areals, eine Einzäunung und sanitäre Anlagen, mindestens aber Toilette und Waschbecken gehören zu den Anforderungen an die Flächenbetreiber. „Je mehr Ausstattung ein Areal hat, desto besser“, sagt Riffel gegenüber trans aktuell – eine Zertifizierung nach den TAPA-Kriterien oder eine Videoüberwachung sorgen für mehr Sicherheit, und kosten auch ein bisschen mehr. Auch der Standort entscheidet über den Preis.

„Für viele Speditionen steht dabei im Vordergrund, dass bei einem gebuchten Parkplatz der Fahrer seine Fahrtzeit voll ausnutzen kann“, erklärt Riffel. Damit muss ein Fahrer nicht, wie es noch oft genug vorkomme, vorzeitig seine Tour unterbrechen und die letzte Stunde vor Fahrtzeit-Ende mit der Parkplatzsuche verbringen – das spare bares Geld. Viele nutzen das Thema zudem als variablen Gehaltsbestandteil: „Die Mitarbeiter im Büro bekommen einen Obstkorb und andere Annehmlichkeiten, der Lkw-Fahrer bekommt vom Unternehmen einen gebuchten Parkplatz“.

Und natürlich stehe über allen anderen Argumenten die Sicherheit – sowohl für den Fahrer, als auch für die Fracht. Bei Elektronik, hochwertigen Metallen und anderem wertvollen Frachtgut ist ein sicherer Parkplatz ohnehin oft eine zwingende Voraussetzung für die Transportvergabe. Sicherheitstransporte machen aber laut dem Bosch-Experten nur ein Bruchteil aller Transporte aus – aus den genannten Gründen finden sich auch viele Fahrzeuge mit ganz normalem Frachtgut auf den sicheren Parkplätzen.

Bosch Secure Truck Parking

Paul Riffel, Vertriebs- und Marketingverantwortlicher bei Bosch Secure Truck Parking.

Bosch Secure Truck Parking weitet das Angebot ständig aus. „2024 sind wir stark gewachsen, etwa im Raum Nürnberg und entlang der Autobahn A6“, sagt Riffel. Den größten Bedarf vermelden die Kunden entlang der Ost-West Strecken – neben der A6 auch im Raum Dresden an der A4 und im weiteren Verlauf Richtung Westen, etwa in der Kölner Region. Riffel verweist auf das Flaggschiff von Bosch Secure Truck Parking, dem Premium Parking in Frechen (siehe Kasten). Der Standort sei „immer randvoll“. Kein Wunder, denn es fehlen laut dem Verband Deutscher Autohöfe (VEDA) bundesweit 31.000 öffentliche Lkw-Parkplätze, das BMDV schätzt 23.000.

Die Dienstleistung von Bosch habe laut Riffel eine gute Reputation auch bei Betreibern, die daher von sich aus Flächen anbieten. Vor allem für Unternehmen aus Logistik und Industrie steht dabei weniger das Geschäftsmodell an sich im Vordergrund, sagt Riffel, als vielmehr altruistische Motive: „Weil sie um die Bedingungen wissen, denen die Fahrer unterwegs ausgesetzt sind“. Hier greife das BSTP-Konzept besonders, weil diese Unternehmen zum Teil auch Fahrer auf die Straßen schicken und daher wissen, wie groß die Not ist.

Nutzer können Bewertung abgeben

Im Rahmen eines Onboarding-Prozesses werden die Gegebenheiten fotografiert und dokumentiert. „Wie bei einschlägigen Hotel-Buchungsplattformen– schließlich wollen wir dem Fahrer auch einen Eindruck geben, was ihn später erwartet“. 18 Monate nach dem Onboarding eines neuen Standorts erfolgt ein erster Check-up durch Bosch Secure Truck Parking. Und wie bei den Hotel-Buchungsplattformen können die Kunden auch ihre Erfahrungen weitergeben – nur nicht über den Härtegrad der Matratzen oder den Frühstückservice, wohl aber über den Standort und den Zustand der Sanitäranlagen. Fallen die Rezensionen schlecht aus, hat das auch das Bosch-Team im Blick. Gibt es trotz Hinweise keine Besserung, erfolgt die Deaktivierung auf dem Portal.

Ein weiteres Ausstattungsmerkmal wird künftig auch die Möglichkeit sein, den E-Lkw aufzuladen. „Diese beiden Anliegen werden künftig verheiratet sein, zwingendermaßen verbunden auch mit einer Stellplatzreservierung“, sagt Riffel. Entsprechende Projekte seien bereits angestoßen, etwa im niederländischen Eindhoven, wo in Zusammenarbeit mit Shell an einer Tankstelle der Parkplatz mit vier Ladepunkten ausgestattet wurde, die individuell reservierbar sind. Sicher parken und laden sind damit künftig eines.

Positive Erfahrungen aus Betreibersicht

Auch aus Betreibersicht macht das Thema sicheres Parken Sinn, wie Fabio Mundorf, Inhaber und geschäftsführender Gesellschafter der Mundorf Mineralölhandelsgesellschaft vom Security Parking Autohof in Frechen, berichtet. „Wir freuen uns über jeden Kunden, der bei uns ist – egal ob es Fahrer sind, die als Spontanbucher buchen, oder ob es über die Dispo im Vorfeld erfolgt.“

Die Parkplatz-Auslastung gibt Mundorf mit mehr als 80 Prozent an, auch bedingt durch die steigende Anzahl an Großkunden, die regelmäßig buchen. „In den allermeisten Fällen sind es Speditionen, die im Hochpreissegment fahren. Entsprechend ist der Anteil von selbstbuchenden Fahrern relativ gering.“ Durchschnittlich erfolgt die Buchung laut Mundorf etwa 8,5 Stunden im Voraus, und vor allem am Wochenende sei der Parkplatz meist komplett belegt. Falls es Probleme gebe, etwa, wenn ein QR-Code nicht funktioniert oder die Schranke nicht öffnet, stehe rund um die Uhr ein Mitarbeiter vor Ort zur Verfügung.

„Unser Gesamtkonzept macht den Standort zu einem echten POS. Dank der zweithöchsten Sicherheitsstufe sind wir ein zertifizierter Sicherheitsparkplatz“, erklärt Mundorf weiter. Alle zwei Jahre erfolgt die TAPA-Rezertifizierung, bei der sein Parkplatz zuletzt mit dem TAPA PSR Level 2 ausgezeichnet wurde“. Zum Tragen kommen etwa KI-basierte Sicherheitsmechanismen, die präventiv auslösen. „Kunden suchen gezielt nach solchen Sicherheitsvorkehrungen, da sie auch aus versicherungstechnischen Gründen relevant sind“.

Die Zusammenarbeit mit Bosch Secure Truck Parking beschreibt Mundorf, der nach eigenen Angaben das Park-Erlebnis für die Fahrer so angenehm wie möglich gestalten will, positiv: „Wir sind Ende 2020 gestartet und hatten mit Corona und diversen größeren Baustellen, die um den Standort herum ausgeführt wurden, zu kämpfen. Für ein Sicherheitsareal bedeutete das eine größere Herausforderung. Zusammen mit Bosch haben wir jedoch neue Maßstäbe gesetzt.“ Trotz der anfänglichen Herausforderungen zieht der Betreiber eine positive Bilanz. „Rückblickend können wir sagen, dass wir alles richtig gemacht haben. Es hat sich gelohnt“, sagt der Betreiber.

Das beinhaltet ein Sicherheitsareal

Am Beispiel des Security Parking Autohofs Frechen:

  • Zwei-Schleusen-System, eine Schranke mit Übersteig- und Unterkriechschutz
  • LPR-Kameras und QR-Code-Reader zur Identifizierung
  • Umzäunung mit Stacheldraht
  • Kameraüberwachter Durchgang für Fahrer mit Drehkreuz
  • KI-gestützte Alarmmeldung bei auffälligen Vorgängen sowie automatische Meldung an das Bosch Monitoring Center, das per Lautsprecher intervenieren und/oder direkt an die Polizei und den Sicherheitsdienst vor Ort eine Meldung abgeben kann.

Das Unternehmen

  • Im Rahmen der Buchungsplattform von Bosch Secure Truck Parking können Unternehmen und andere Anbieter verfügbare Flächen als Lkw-Parkplätze anbieten. Bosch Secure Truck Parking kann dadurch auf 475 Parkareale in 14 Ländern mit insgesamt 15.000 Stellplätze zurückgreifen.

  • Bosch Secure Truck Parking ist eine 360-Grad-Plattform rund um das sichere Parken. Dazu gehören die Buchungs-Plattform und eine App, aber auch Sicherheitssysteme für Rastplätze und Autohöfe.