100 Millionen in Terminals: Contargo baut Kapazitäten aus

100 Millionen in Terminals
Contargo baut Kapazitäten aus

Der Logistikdienstleister Contargo baut seine Terminalkapazitäten massiv aus. Weitere hohe Investitionen sind in schwere Elektro-Lkw und Ladesäulen geplant.

Contargo baut Kapazitäten aus
Foto: Tim Frankenheim/Contargo

Die Portalkräne in den Terminals von Contargo sind permanent in Bewegung – wie auch das Unternehmen selbst. Mit hohem Tempo treibt es seine Aktivitäten zum Ausbau seiner Kapazitäten wie auch zur Dekarbonisierung der Vor- und Nachläufe auf der Straße voran. Soeben hat Contargo angekündigt, weitere 28 schwere Elektro-Lkw in seine Flotte aufzunehmen und für ihren Betrieb das größte private Ladenetz für schwere E-Lkw in Deutschland zu errichten, bestehend aus 33 Ladepunkten an 14 Standorten.

Die hohe Geschwindigkeit lässt den neuen Firmenchef aber nicht in Hektik verfallen. Ruhig und konzentriert berichtet Jürgen Albersmann im Gespräch mit der Fachzeitschrift trans aktuell von den ambitionierten Plänen des Unternehmens, das 24 Containerterminals in Deutschland, Frankreich und der Schweiz betreibt, voriges Jahr 2,1 Millionen 20-Fuß-Container beförderte und rund 1.200 Mitarbeiter beschäftigt. Seit fast zehn Jahren ist der gebürtige Münsteraner als Geschäftsführer für Contargo tätig. Zum 1. März steigt er zum Vorsitzenden der Geschäftsführung (CEO) auf.

Der schon laufende und geplante weitere Ausbau der Terminalkapazitäten sei dem Bedarf geschuldet, schildert der 52-Jährige. Contargo sei in den vergangenen Jahren immer etwas stärker als der Markt gewachsen, damit rechnet Albersmann auch in den nächsten Jahren. Das Marktwachstum im Kombinierten Verkehr (KV) liege jährlich bei etwa 3,5 bis 4 Prozent. Aktuell hat Contargo rund zwölf Ausbaumaßnahmen am Laufen – von Emmerich bis Basel.

„An jedem unserer Standorte, an dem wir die Möglichkeit haben, Flächen zu arrondieren und technisch zu optimieren, um die Umschläge zu erhöhen, finden in den kommenden drei Jahren Baumaßnahmen statt“, berichtet Albersmann. Auch das neueste Terminal im bayerischen Hof biete Flächen für Erweiterungen und werde perspektivisch ausgebaut. Im vergangenen Jahr seien alle Standorte überlastet gewesen – auch aufgrund der aus dem Takt geratenen Lieferketten. „Inzwischen hat sich die Lage wieder etwas entspannt.“

Bis in vier Jahren schon 30 Terminals

Contargo lässt sich den Ausbau der Kapazitäten viel kosten: Um die Terminals fit für weiteres Wachstum zu machen, nimmt der Logistikdienstleister in den nächsten fünf Jahren mehr als 100 Millionen Euro Eigenmittel in die Hand. „Alles Investitionen in nachhaltiges Wachstum“, wie Albersmann sagt. Einen erheblichen Teil steuert zusätzlich meist die öffentliche Hand durch KV-Fördermittel bei. Albersmann geht davon aus, dass Contargo bis in drei oder vier Jahren mehr als 30 Terminalstandorte betreibt – gegenüber den derzeit 24.

Bis die Anlagen ausgebaut sind, brauchen die Contargo-Verantwortlichen einen langen Atem: „Bis ein Terminal steht, vergehen vier bis fünf Jahre“, berichtet der Contargo-Manager. „Von der Standortprüfung über die Förderanträge bis hin zur Genehmigungsplanung braucht alles seine Zeit.“ Selbst bei Erweiterungen sei eine Zeitspanne von drei Jahren bis zur Umsetzung realistisch. Allein rund zwei Jahre müssten Terminal­betreiber auf die Krananlage warten.

Neue Flächen zu finden, ist eine Herausforderung: Contargo ist bei seinen trimodalen Terminals auf Hafenstandorte angewiesen. Doch neue Häfen werden nach Albersmanns Einschätzung nicht mehr entwickelt, und an den bestehenden treten Logistikanbieter in Konkurrenz zu Gastronomie, Dienstleistung und einer urbanen Nutzung – konkret wassernahem hochpreisigem Wohnen.

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