Der Geschäftsführer der Waldbach-Gruppe ist ein guter Typ. Weil er tut, was er sagt. "Der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt", sagt er zum Beispiel. Und macht etwas, was dem Ausdruck verleiht: Im Herbst letzten Jahres hat er den ersten Renault T High mit "Living Driver Single Cab" von Dietrich Trucks gekauft, jetzt fünf weitere dazu genommen. Rund 20.000 Euro kostet das in der bestellten Konfiguration pro Fahrzeug, immerhin über das Programm "Umweltschutz und Sicherheit" (ehemals De-minimis) im besten Fall zu bis zu 80 Prozent förderfähig. Trotzdem: Zum Nulltarif bekommt Björn Waldbach die Umbauten nicht.
"Die Arbeit soll aber auch Spaß machen", sagt er. "Überall haben wir Arbeitsttättenverordnungen. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch muss es im Büro schon sein und ein ergonomischer Stuhl. Außerdem eine Klimaanlage, ein Wasserspender und täglich frisches Obst. Und beim Fahrer? Da tut es dann die Basisausstattung, garniert mit Standheizung und drehbarem Beifahrersitz? Ich weiß nicht." Aber doch, Waldbach weiß es schon und ist überzeugt von seiner Investition. Er hat selbst einen Lkw-Führerschein und ist früher auch selbst gefahren an Wochenenden und freien Tagen, erzählt er. Das Interesse am Arbeitsgerät ist entsprechend ausgeprägt. Als er dann über die sozialen Medien aufmerksam geworden ist auf die Living-Kabinen von Dietrich Trucks, hat er schnell den Kontakt gesucht. "Personalisierte Lkw machen wir ja nicht erst seit gestern. Wir haben beispielsweise auch einen Truck zu Ehren des VfL Osnabrück im Fuhrpark, samt Airbrush", sagt Waldbach.
Bunte Farben, viele Marken
Insgesamt zählt der Waldbach-Fuhrpark rund 50 meist auffällig rot-gelb lackierte Lkw. Fast 20 Iveco mit CNG und LNG sind darunter, aber auch MAN, Renault, DAF und Volvo. Allesamt gekauft. Sieben bis acht Jahre werden sie genutzt, so mancher bis zur Millionen-Kilometer-Marke gefahren. Ungewöhnlich lang für deutsche Verhältnisse, aber eine eigene Werkstatt mit aktuell vier Mitarbeitern macht’s für Waldbach eben möglich. "Wir wollen eigene Erfahrungswerte sammeln und verstehen, wo die Probleme liegen", sagt der Geschäftsführer. "Außerdem sind das alles vernünftige Lkw, da spricht nichts gegen eine längere Haltedauer."
Für die neuen Renault T High hat der Chef sich wegen des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses entschieden. "Da bekommst du im Grunde Volvo-Technik ein gutes Stück günstiger geliefert und hast auch beim Service keine Nachteile", sagt er. "Die Qualität der Trucks ist auch sehr ordentlich." Renault hätte zwar nicht das Image der dominierenden Marken in der Branche. Aber sobald man sich ernsthaft mit den Lkw beschäftige, seien die Vorurteile schnell abgelegt. Zumal auch der Verbrauch der Sattelzugmaschinen mit Turbocompound-Maschine samt 480 PS und 2.700 Newtonmeter Drehmoment passt.
Waldbach hat seine Unternehmensgruppe erst 2012 im niedersächsischen Melle aus der Taufe gehoben. Mittlerweile fährt er Lebensmittel ebenso wie Baustoffe, dazu Textilien und Möbel. Neben den passenden Trucks und Trailern stehen dafür gut 60.000 Quadratmeter Logistikfläche zur Verfügung, die sich auf den Firmensitz in Melle und fünf weitere Standorte verteilen. "Ich fühle mich wohl in der Branche", sagt Waldbach. "Ich kann mir für mich nichts anderes vorstellen. Das ist mein Leben." Kein Wunder, könnte man meinen: Das Thema wurde ihm in die Wiege gelegt, sein Vater betreibt ebenfalls ein Fuhrunternehmen und eine Werkstatt. Aufgebaut hat sich der Geschäftsführer trotzdem alles in Eigenregie. Mit einer Ausbildung zum Speditionskaufmann bei Kühne und Nagel als Fundament. "Wir brauchen wieder mehr junge Menschen, die praktisch arbeiten und zupacken können. Der Fachkräftemangel ist auch das Ergebnis fehlgeleiteter Wertvorstellungen, bei denen der akademische Titel das Maß aller Dinge ist", erklärt er.
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