Praktiker-Party: Transporter feiern Jubiläum

Jahr der Jubiläen: Transporter
Praktiker-Party

Gründe zu feiern gibt es derzeit für einige Größen in der Branche der leichten Nutzfahrzeuge. Neben stabilen Absatzzahlen sorgen die Jubiläen für ausgelassene Stimmung bei den Fahrzeugherstellern. Zeit für einen Rückblick auf die Entstehungsgeschichten der Geburtstagskinder.

Bulli - T1
Foto: VW

Wir springen zeitlich zurück, um genau zu sein, zum 8. März 1950. Denn an diesem Tag lief der erste Transporter – auch T1 genannt – in Wolfsburg vom Band. Ihm sollen in Zukunft noch mehr als 12,5 Millionen weitere folgen. Doch warum fand der Kastenwagen direkt einen solchen Anklang? Um 1950 galt es für Europa, sich neu zu erfinden. Besonders die ein Jahr zuvor gegründete Bundesrepublik Deutschland brauchte kreative Ideen. Volkswagen ging mit gutem Beispiel voran und produzierte zu dieser Zeit mit dem Käfer alias Typ 1 einen kleinen Wagen, der gerade auf dem weltweiten Markt Erfolge verbuchen konnte.

Zur gleichen Zeit entschied sich VW zudem für die Serienproduktion einer zweiten Baureihe – die des Transporters. Und besser hätte der Zeitpunkt nicht sein können: Die Unternehmen in der BRD brauchten ein günstiges Fahrzeug mit ordentlich Stauraum. Ebenso benötigte der Typ 2, wie der Transporter intern genannt wurde, noch einen Namen. Zwar wollte sich Volkswagen schon im Jahre 1949 die Bezeichnung "Bulli" patentieren lassen, ein anderes Unternehmen war aber schneller und sicherte sich den Namen für ihr Pistenfahrzeug. Gebracht hatte das allerdings nur bedingt etwas, denn unter den Fans setzte sich die Bezeichnung "Bulli" bereits durch. Der inoffizielle Spitzname des Transportes im deutschsprachigen Raum war geboren.

Die erste Version des 4,10 Meter langen Transporters war ein Kastenwagen ohne Fenster im Laderaum und 4,5 Kubikmeter Stauraum. Verbaut war zudem der 25-PS-Vierzylinder-Boxer aus dem Käfer. Der Transporter der ersten Stunde erreichte damit 80 km/h. Später stieg die Leistung auf 44 PS mit einer Höchstgeschwindigkeit von 105 km/h. Der legendärste aller Bulli-Oldtimer debütierte dann im Juni 1951 – die Kleinbus-Sonderausführung. Jetzt, 75 Jahre später, ist der Transporter immer noch erfolgreich – hat aber optisch nicht mehr viel von seinem Urahnen. Aber unabhängig davon, ob man den "New Transporter" zur klassischen Bulli-Familie zählen lassen möchte oder nicht: Die Bulli-Reihe begeistert Fans und bleibt daher im Gedächtnis.

Project Redcap eingeläutet

Auf der anderen Seite der Welt plante der US-amerikanische Fahrzeughersteller Ford ebenfalls einen neuen Transporter auf den Markt zu bringen. Im Jahr 1965 war dann mit dem Transit Mk 1, der ersten Variante des Transits, die Zeit gekommen. Bis kurz vor seiner Einführung sollte der neue Ford Transporter für den europäischen Markt übrigens noch V-Serie heißen. In letzter Minute übernahm der Hersteller dann aber die Bezeichnung Transit von dem in Deutschland entwickelten FK 1000/1250, der ab 1961 Taunus Transit hieß. Die Entwicklung des Ford Transit lief zunächst unter dem Codenamen "Project Redcap" ab. Zum Ingenieursteam gehörte Sir Alex Trotman, der später als erster Europäer Präsident und Vorstandsvorsitzender der Ford Motor Company werden sollte.

Am 9. August 1965 in Langley war es dann schließlich so weit und der erste Ford Transit rollte vom Band des Nutzfahrzeugwerks. Bei seinem Verkaufsstart im Vereinigten Königreich im Oktober 1965 startete die Basisversion – kurzer Radstand, Benzinmotor und 610 Kilogramm Nutzlast – bei 542 Britischen Pfund (heute rund 620 Euro). Die hochwertigste Variante, der 15-sitzige Kleinbus, stand für 997 Pfund plus 159 Pfund Umsatzsteuer zur Wahl – was heute rund 1.322 Euro wären, oder kaufkraftbereinigt rund 25.000 Euro. Jetzt, genau 60 Jahre später, kann Ford bzw. die Nutzfahrzeugmarke Ford Pro mit dem Transit auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken. Schließlich ist die Transit-Modellfamilie einer der großen Player im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge. Sie bleiben Teil des wirtschaftlichen Geschehens in Europa.

Vom örtlichen Bäcker bis hin zu global agierenden Paket- und Kurierdiensten, wie etwa die Deutsche Post DHL Group. Dem ein oder anderen werden die teilweise verrückten und kuriosen Varianten, die über die Jahre entstanden sind, auch weiterhin im Gedächtnis bleiben – wie etwa der Transit als Stuntauto, Stretchlimo oder Tretboot – Ja, richtig gelesen: Tretboot! Wir sagen auf jeden Fall Happy Birthday!

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