Schwächlich war der europäische Pick-up-Bestseller Ford Ranger noch nie. Jetzt hat er die Kraft der zwei Herzen. Denn Ford Pro hat dem Pritschenwagen einen zusätzlichen Elektro-Motor spendiert. Als Plug-in-Hybrid geht neben dem 2,3-Liter-Benziner nun auch ein Elektromotor mit 75 kW zu Werke.
Ford Ranger PHEV: bis zu 43 Kilometer rein elektrisch
Die Technologie ermögliche das lokal emissionsfreie Fahren mit bis zu 43 Kilometer Reichweite und reduziere so die Betriebskosten, heißt es seitens Ford Pro. Inwieweit das in der Praxis tatsächlich der Fall sein wird, hängt wohl vom Einzelfall ab. Bei einer reinelektrischen Reichweite von 43 Kilometer nach WLTP sollte der Einsatzradius dann aber wohl eher überschaubar sein. Wie Ford ermittelt hat, sei dies aber bereits mehr an Fahrstrecke, als 52 Prozent der Ranger-Kunden täglich zurücklegen. Punkten kann der Ford Ranger Plug-in-Hybrid aber auf jeden Fall an anderer Stelle: bei Anhängelast, Zuladung und Offroad-Performance.
Pick-up mutiert zum Drehmoment-König
Das maximale Drehmoment liegt bei 697 Nm und markiert damit den neuen Bestwert für die Ford-Ranger-Serienmodelle dar. Mit 207 kW (281 PS) verfügt die Plug-in-Hybrid-Version zudem sogar über eine höhere Leistung als der Ranger mit dem 3,0 Liter großem V6-Turbodiesel. Der komplett neu entwickelte Plug-in-Hybridantrieb kombiniert dabei einen Eco-Boost-Turbobenziner und eine 10-Gang-Automatik mit dem Elektro-Motor sowie einer Batterie mit 11,8 kWh Nettokapazität. Die Batterie bezieht neue Energie wahlweise über eine externe Stromquelle, über den Verbrennungsmotor oder über regeneratives Bremsen (Rekuperation).
Plug-in-Hybrid ist für Schlammschlachten gut gerüstet
Das e-4WD-Allradsystem des Ranger Plug-in-Hybrid kann in derartigen Fahrsituationen automatisch das Drehmoment des Benzin-, des Elektro- oder des Hybridantriebs an alle vier Räder senden. Zusätzlich erhält der Fahrer Unterstützung durch ein Verteilergetriebe mit Untersetzung sowie ein Sperrdifferenzial an der Hinterachse. Zur Wahl stehen die Fahreinstellungen Normal, Eco, Sport, Rutschig, Abschleppen/Transportieren, Schlamm/Spurrillen und Sand. Mit ihnen lässt sich die Drehmomentverteilung laut Ford Pro auf die jeweiligen Bedingungen anpassen.
Strom ist beim Ford Ranger PHEV nicht nur zum Fahren da
Unterwegs haben die Nutzer des Ranger Plug-in-Hybrid die Wahl, wie sie die Energie aus der Traktionsbatterie einsetzen. Hierfür stehen die Fahrmodi Auto EV, EV Now, EV Later und EV Charge zur Verfügung. So lassen sich beispielsweise mehrere E-Bikes laden oder auch ein tragbarer 5-Watt-Kühlschrank betreiben. Auf diese Weise macht er dann auch abseits der Arbeit Spaß. Das optonale 2,3-kW-System eignet sich dabei ideal für diese Freizeiteinsätze. Die ebenfalls optopnale 6,9-kW-Variante erfüllt mit zwei zusätzlichen 15-Ampere-Anschlüssen im Bereich der Ladefläche, die jeweils 3,45 kW abgeben können, auch anspruchsvollere Bedürfnisse aus dem gewerblichen Bereich. Sie liefert ausreichend Strom für eine kleine Baustelle, auf der zum Beispiel ein kompakter Zementmischer (1.500 Watt), ein Winkelschleifer (3.000 Watt) und Flutlicht (800 Watt) zeitgleich zum Einsatz kommen.
Ford Ranger Plug-in-Hybrid ist ein echter Truck
Dass es sich um ein Nutzfahrzeug handelt, daran lässt Ford auch sonst keinen Zweifel: Denn der Ford Ranger Plug-in-Hybrid ist wie alle Ranger-Varianten in Deutschland als Lkw homologiert. Eine Zuladung von bis zu einer Tonne sowie eine maximale Anhängelast von 3.500 Kilogramm ist auch beim Ford Ranger Plug-in-Hybrid möglich. Jede Ranger Plug-in-Hybrid-Variante bietet eine Doppelkabine mit fünf Sitzen und eine vielseitige, robuste Ladefläche. Zwischen den Radkästen findet eine Europalette Platz. Eine sogenannte Easy-Lift-Heckklappe erleichtert den bequemen Zugang zum Transportgut, eine Ladeflächenbeleuchtung gehört ebenfalls zur Serienausstattung.
In diesen Ausstattungsvarianten gibt es den Ranger PHEV
Das neue Plug-in-Hybrid-Modell steht als Stormtrak-Sonderedition sowie in den Ausstattungsvarianten Wildtrak und XLT zur Auswahl. In der Fahrerkabine kommt das Kommunikations- und Entertainmentsystem Ford Sync 4 zum Einsatz. Dieses bietet eine vernetzte Navigation, einen vertikalen 12-Zoll-Touchscreen, digitale Instrumenten im 8-Zoll-Format sowie eine induktive Ladestation für kompatible Smartphones. Zu den serienmäßigen Fahrerassistenzsystemen zählen zudem Pre-Collision-Assist, Fahrspur-Pilot und Rückfahrkamera.
Ranger Plug-in-Hybrid ist als Wildtrak oder Stormtrak verfügbar
Der Ranger Plug-in-Hybrid Wildtrak verfügt über „ausstattungsspezifische Interieur- und Exterieurdetails“, heißt es seitens des Herstellers. Die Frontsitze und das Lenkrad lassen sich beheizen, ein 360-Grad-Umgebungslicht erleichtert das Arbeiten rund um das Fahrzeug bei Dunkelheit. Aber auch die Launch-Edition Stormtrak verfügt laut Ford innen und außen über exklusive Details und Materialien. Hinzu kommen ein B&O-Soundsystem mit zehn Lautsprechern, Matrix-LED-Scheinwerfer, Ford Pro Power Onboard mit 2,3 kW und der einstellbare Sportbügel über der Ladefläche.
Für den Ford Ranger PHEV gibt es jede Menge Zubehör
Dank eines breiten Angebots an Sonderausstattungen können die Kunden ihren Ranger Plug-in-Hybrid auf die eigenen Bedürfnisse hin individualisieren. Dazu zählen etwa Assistenzsysteme für den Einsatz als Zugmaschine wie der Anhänger-Rückfahr-Assistent (Pro Trailer Backup Assist). Mit ihm lässt sich das Gespann über den 12-Zoll-Zentralbildschirm und einen Drehkopf im Lenkrad rangieren. Darüber hinaus gibt es – wie gehabt – alles vom Fahrradträger über Laderaumüberdachungen bis hin zum Dachzelt.