Magirus-Deutz Jupiter 200 FL: Durchdachter Frontlenker

Magirus-Deutz Jupiter 200 FL
Durchdachter Frontlenker

Mit dem Jupiter 200 FL zieht Magirus-Deutz im Jahr 1961 bei den neuen Lkw-Maßen und -Gewichten nach und präsentiert einen innovativen Frontlenker-Motorwagen.

Magirus-Deutz Jupiter 200 FL, lao 10/1961, Rückspiegel lao 10/2021, Oldtimer Historie FF 12/2021
Foto: ETM Archiv

Seit einem Jahr gilt in der Bundesrepublik eine neue StVZO, angelehnt an die bereits vereinheitlichten Lkw-Maße und -Gewichte der (west)europäischen Nachbarstaaten. Die starken Beschränkungen durch die 1956 verabschiedeten "Seebohm’schen Gesetze" sind Geschichte, die Nutzfahrzeugindustrie hat ihre Produktpalette zügig den wiedergewonnenen Freiheiten angepasst. Nur Magirus-Deutz hat sich etwas länger Zeit gelassen und präsentiert nun einen Frontlenker-Pritschenlastwagen, der mit Anhänger das für Last- und Sattelzüge wieder erlaubte Gesamtgewicht von 32 Tonnen erreicht.

Unter der Bezeichnung "Jupiter 200 FL" wird er zunächst in zwei Frontlenker-Varianten gebaut: als Pritschenwagen mit 4.400 Millimeter Radstand und kurzem Fahrerhaus (Pritschenmaße 6.000 x 2.550 x 600 Millimeter) und als Pritschenwagen mit gleichem Radstand, aber Fahrerhaus in Fernfahrerausführung mit zwei Liegen (Pritschenmaße 5.700 x 2.550 x 600 Millimeter). Leer bringt der Jupiter 200 FL 6.700 Kilogramm auf die Waage, an Nutzlast kommen 9.300 Kilogramm hinzu.

Jupiter 200 FL mit Ganzstahlfahrerhaus und Überhang nach vorn

Magirus-Deutz Jupiter 200 FL, lao 10/1961, Rückspiegel lao 10/2021, Oldtimer Historie FF 12/2021
ETM Archiv
Blick über Den breiten Einstieg ins Fahrerhaus mit Einzelsitzen und mittlerer Sitzbank auf dem flach bauenden Motor.

In der Lastauto und Omnibus 10/1961 unterzieht Chefredakteur Richard Gebauer den Neuen aus Ulm seinem detaillierten "Examen". Ein auffälliges Merkmal des Jupiter 200 FL ist sein Ganzstahlfahrerhaus mit Überhang nach vorn, unter dem sich ein luftgekühlter V8-Saugmotor mit 12.667 Kubikzentimeter Hubraum versteckt. Buchstäblich versteckt, denn durch eine große Neigung der Zylinder (90 Grad) lässt er sich verhältnismäßig tief, genau über der Lenkachse, einbauen. Tiefer als jede stehende Ausführung, wie Gebauer betont. So entsteht Platz für den Einbau des Fahrer- und Beifahrersitzes sowie einer mittigen Sitzbank.

Unter Letzterer verbirgt sich die Motorhaube, die samt Bank angehoben werden kann und eine "einigermaßen gute Zugänglichkeit zum Motor gestattet". Denn kippen lässt sich die Kabine damals noch nicht. Der weite Fahrerhausüberhang wiederum ermöglicht breite Trittstufen, wie sie laut Gebauer bei keinem anderen damaligen Frontlenker anzutreffen sind, und den Einstieg ohne "Akrobatik". Dem Rücken des Fahrers kommt insbesondere zugute, dass er nicht direkt über der Lenkachse sitzt und Stöße unmittelbar wahrnimmt, sondern eine Armlänge davor.

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