ZuKo 2025: Anforderungen an die Infrastruktur

Zukunftskongress Nutzfahrzeuge 2025
Anforderungen an die Infrastruktur

Die Wirtschaft strauchelt, die strengen CO₂-Vorgaben stellen zugleich eine zusätzliche Belastung für viele Unternehmen dar. Unter der Rubrik Nutzfahrzeug-Technologie blicken die Teilnehmer beim Zukunftskongress Nutzfahrzeuge auf den Stand der Dinge.

Die Referenten der Session A1 auf dem Zukunftskongress berichten über die Zukunft des batterieelektrischen Lkw.
Foto: Thomas Küppers

Eine entsprechende Infrastruktur für Logistiker und Speditionen zu schaffen, die den elektrischen Bedarf für Lkw stemmen kann, ist künftig unerlässlich – so viel steht fest. Johannes Pallasch, Leiter und Sprecher Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur bei der NOW GmbH, erklärt, dass ein entsprechender Netzanschluss sogar die Grundlage von Logistikern in Zukunft werden wird.

Dementsprechend muss auch an die Kommunen die Anforderung gestellt werden, eine Ladeinfrastruktur zu errichten. „Massenmobilität wird aus unserer Sicht in Zukunft batterieelektrisch sein“, erklärt Pallasch. Dabei spiele dem Experten zur Folge Depot-Laden ebenfalls eine wichtige Rolle, da es eine kostengünstigere Alternative bietet, die batterieelektrischen Fahrzeuge wieder vollständig aufzuladen.

Dekarbonisierung bleibt wichtig

Seit fünf Jahren kursiert dabei aber eine ähnliche Botschaft. Vorhanden für den Erfolg des batterieelektrischen Güterverkehrs müssen die Fahrzeuge, die Infrastruktur und eine Kostenparität sein, stellt Thomas Fabian, Chief Commercial Vehicles Officer bei der European Automobile Manufacturers Association (ACEA), fest.

Mittlerweile gebe es ein breites Angebot von über 45 Fahrzeugen, die emissionsneutral im Straßengüterverkehr unterwegs sein können. Ein Problem aber: Es bleibe relativ unübersichtlich, wie viel Infrastruktur tatsächlich schon verfügbar ist. Wichtig sei es Fabian zufolge, dass die Industrie hier gemeinsam an einem Strang ziehen muss.

Milence treibt Bau der Infrastruktur voran

Dass Infrastruktur vergleichsweise schnell auf die Beine gestellt werden kann, berichtet Anja Van Niersen, CEO, Commercial Vehicle Charging Europe B.V (Milence). Der Plan: Bis 2030 sollen bis zu 11.000 Ladepunkte aufgebaut werden – einfach werde es laut Van Niersen allerdings nicht. Der Plan von Milence lautet dabei, in Phasen aufzubauen und dabei dem Fahrzeugmarkt immer ein Jahr voraus zu sein. Und falls die Nachfrage schlagartig steigt, den Ausbau zu beschleunigen.

Ein Hauptproblem stellen dabei aber noch immer lange Genehmigungsprozesse vor allem in Deutschland dar, die den schnellen Ausbau ausbremsen. Wichtig sei laut Van Niersen zudem, dass der richtige Rahmen aus finanziellen Anreizen, Mautbefreiung und Fördermechanismen geschaffen werde. Denn „Nur gemeinsam geht es“, lautet ihre Botschaft.

Die Botschaft der Stunde von vielen verschiedenen Rednern lautet also: Kooperation. Nur so lässt sich die Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs überhaupt stemmen - eine wahre Mammutaufgabe. Bei der Elektrifizierung handelt es sich zudem mittlerweile nicht mehr um eine reine Zukunftsvision, langsam muss das Vorhaben auch Realität werden.