Wielton NW 3A24: Aus dem Osten kommt Licht

Wielton NW 3A24
Aus dem Osten kommt Licht

Geht es um Transporteffizienz, unterbietet der NW 3A24 von Wielton die Fünf-Tonnen-Marke beträchtlich. Der polnische Kippsattel offenbart hohe Hardware-Kompetenz – allerdings mit Luft nach oben in einigen Details.

Wielton NW 3A24
Foto: Wolfgang Tschakert

Beim Schüttgutverkehr zählt jedes Kilo. Pro Fuhre eine halbe Tonne oder jährlich 1.500 Tonnen mehr Transportleistung lassen Fuhrparkentscheider nachdenklich werden. Dennoch erkauft man sich mit einem Alukipper auch Nach­teile. Zum Allrounder taugt er nicht, grobes Material verträgt er schlecht und die Anschaffung ist meist teurer – es sei denn, man kauft in Polen ein.

Bei Wielton zum Beispiel, denn der polnische Aufbau- und Anhängerhersteller schickt sich an, deutsche Kunden mit günstigen Bauprodukten zu bedienen. Hierzulande hängen allerdings die Trauben durch Fahrzeuge von Schmitz Cargobull, Carnehl oder Meiller hoch, der technische Standard gilt als europäische Messlatte.

Gute Verarbeitung

Umso selbstbewusster verweisen die Polen auf ihr modernes Werk im Südosten des Landes. Entwickelt wird nach neuesten Methoden, selbst Hydropulser für die Erprobung fehlen nicht. Schweißarbeiten übernehmen überwiegend Roboter, Stahlbauteile können optional KTL-getaucht werden. Auf die Waage bringt der Dreiachser jedoch gleich zu Beginn 4.740 Kilo. Das sind, Eichabweichung hin oder her, 200 Kilo mehr, als das Datenblatt zeigt. "Gewogen wird ohne Stützfüße", erklärt Wiel­ton die Differenz. Die werden erst nachträglich montiert. Der Wielton-Auflieger kombiniert ein belastbares Stahlchassis mit einer Aluminium-Halfpipe. Ihre konische Form soll den Materialfluss beim Kippen beschleunigen. Zur letzten Konsequenz fehlen gerundete Ecken wie beim Greenline-Kipper von Fliegl, von denen der Straßenkipper aerodynamisch profitieren würde.

Jedoch sticht die sorgfältige ­Metallverarbeitung ins Auge: keine Delle, kein Verzug an den Oberflächen, die Schweißarbeiten mit größter Präzision ausgeführt. Nicht zuletzt zeigt die Lackierung, dass man sich am Firmensitz im polnischen Wielun auf modernen Fahrzeugbau versteht. Mit seinem Format – 7,5 Meter Muldenlänge, 3,1 Meter Höhe und 24 Kubikmeter Volumen – bewegt sich der Wielton unauffällig im Wettbewerb. Ein Blick auf die Materialstärken: Fünf-Millimeter-Bleche an den Seitenwänden sind sicher ausreichend, fünf Millimeter am Boden und gerade im Heck bieten aber keine hohen Verschleißreserven. Gerade dann, wenn aggressive Splitte oder stark quarzhaltiger Sand gefahren werden, sollte man sich für den optionalen Sieben-Millimeter-Boden entscheiden.

Der nach vorn gepfeilte Fahrwerksrahmen gilt heute als State of the Art. Das Chassis wird aus der hochwertigen Stahlsorte 5700 gefertigt, selbst bei den Querträgern mit offenen Profilen wird Gewicht gespart. An Stabilität mangelt es dem Kipper nicht, auch die Offroad-Achsen von SAF bringen gute Voraussetzungen für Geländefahrten mit. Deren Bremszylinder sitzen gut ­gesichert im Achslenker und die Luftbälge des Achslifts werden durch Winkelbleche an der ersten Achse geschützt.

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