Es ist noch nicht so lange her, da sah es so aus, als wenn es nicht mehr allzu lange Doppeldecker in Europa geben werde. Zu klein wurden die Reisegruppen, zu selten ging es ins ferne Ausland, zu herausfordernd schienen die gesetzlichen Anforderungen. 2010 erreichte das über Jahre hinweg stabile Segment einen Tiefpunkt mit 171 verkauften Bussen. Mit der Freigabe der nationalen Fernlinien in Deutschland stellt sich die Situation inzwischen gänzlich anders dar.
Das Jahr 2014 wurde mit einem Allzeithoch von 343 neu zugelassenen Doppeldeckern beendet, bei einem Marktanteil in Westeuropa von rund 57 Prozent für Setra, während Neoplan leer ausging. Den Verantwortlichen beider Marken dürfte dies die
Tränen in die Augen treiben – wenn auch aus verschiedenen Gründen.
Moderner Ersatz für den Synergy
Van Hool und VDL rangierten bis vor Jahren noch unter "ferner liefen", obwohl VDL-Marken wie Berkhoff und Jonckheere schon seit 1985 rund 850 Doppeldecker gebaut haben. Um den derzeitigen Marktanteil von rund neun Prozent für VDL auf 20 oder gar 30 Prozent auszubauen, sei es jetzt höchste Zeit gewesen, den in die Jahre gekommenen Synergy zu ersetzen, sagt Pieter Gerdingh, Manager Sales Support & Product Management bei VDL während der Vorstellung des Busses. Was lag also näher, als den Synergy auf neue Räder zu stellen und ihn optisch der 2010 gestarteten neuen
Futura-Baureihe anzupassen?
Fahrwerk und Triebstrang des Wagens, der auf der Busworld in Kortrijk seine Premiere feiern wird und ab dem ersten Quartal 2016 ausgeliefert werden soll, basieren technisch weiterhin auf dem Vorgänger. Was bei den verwendeten Zutaten – potenter DAF-Motor mit 510 PS und satten 2.500 Newtonmeter, ZF-Achsen rundum (die Nachlaufachse ist aber weiterhin zwangsgelenkt) sowie zwei verfügbare Fahrzeuglängen – durchaus kein Fehler ist.
Die Qual der Längen-Wahl bietet derzeit sonst nur noch Van Hool. Ein um beinahe drei Meter kleinerer Wendekreis von 21,45 Meter beim kurzen FDD2-130 gegenüber seinem
langen Bruder lässt die entfallende doppelte Sitzreihe je nach Einsatz durchaus verkraften. Der erwartbare Preisunterschied fällt dabei aber mit rund 6.000 Euro relativ gering aus, auch wenn sich VDL über den Gesamtpreis noch ausschweigt.
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