Tesla Semi: … und er kommt doch

Tesla Semi
… und er kommt doch

Der Tesla Semi scheint einerseits revolutionär, andererseits ist er eine Schnarchnase. Schon die Premiere war verspätet, vom geplanten Start 2019 ganz zu schweigen. Jetzt endlich rollt der E-Truck an – und einige Daten sind schon bekannt.

Tesla Semi 2023
Foto: Tesla

Genie und Wahnsinn liegen nah beieinander – diese Weisheit ist weitläufig bekannt und scheint sich in Bezug auf den exzentrischen Tesla-Chef und Twitter-Eigentümer Elon Musk von Tag zu Tag mehr zu bewahrheiten. Schon 2017 vor der ersten Premiere des batterieelektrischen Tesla Semi hat Musk mit seiner unvergleichlichen Art die Erwartungen geschürt. Erst war von einer Enthüllung im September die Rede, dann von Oktober und schließlich wurde es November. Musk behauptete, sein E-Truck könne sich "in einen Roboter verwandeln, gegen Aliens kämpfen und einen höllischen Latte Macchiato machen." Quatsch natürlich, die schwere Batterie-Sattelzugmaschine mit vollverkleideter Stupsnase und mittig sitzendem Fahrer aber sollte kein Witz sein.

Für einige tausend Dollar konnte man seiner Zeit ein Fahrzeug reservieren. Nur rund 150.000 Dollar sollte die Basisversion mit kleinerer Batterie für 480 Kilometer Reichweite kosten, 180.000 Dollar die Langstrecken-Variante mit Saft für 800 Kilometer. Die ersten Auslieferungen waren für 2019 angekündigt. Später wurde der Marktstart ein ums andere Mal verschoben. Letztendlich peilte man "aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Batteriezellen und der globalen Herausforderungen in der Lieferkette" das Jahr 2022 an. Und siehe da, das erste Mal hielt Tesla Wort: Anfang Dezember wurden die ersten Semi in die Praxis entlassen, an den US-Kunden PepsiCo, der insgesamt 100 Einheiten orderte. Eine Zugmaschine war dafür im typischen Blau des Softgetränks gehalten, die andere im leuchtenden Gelb-Orange der Kartoffelchips-Marke Lay's.

Drei E-Motoren, dreimal so stark wie Diesel-Trucks

Konkrete Daten zur Technik der Trucks bleibt Tesla trotzdem weiter schuldig, keine Rede also von der genauen Systemleistung, der Kapazität der Akkus oder gar des Leergewichts / der Nutzlast. Lediglich von einem sofort anstehenden Drehmoment ist auf der Webseite zu lesen und von „unübertroffener Leistung bei jeder Geschwindigkeit". Klar ist dazu, dass die E-Trucks wie die "Plaid" genannten Spitzenmodelle der Tesla-Pkw Model S und Model X mit einem Antrieb mit drei E-Motoren kommen – und nicht wie ursprünglich angekündigt mit vier Maschinen.

Sollten die E-Motoren tatsächlich identisch sein zu denen der Pkw, dürfte die Spitzenleistung bei 1.020 PS liegen. Gut möglich und der Dauerhaltbarkeit im Lkw sicher zuträglich wären aber eigens für den Truck angepasste Maschinen. Zumal der Semi laut Musk über eine dreimal so hohe Leistung verfügt wie die aktuell stärksten Diesel-Trucks, was nicht 1.020 PS, sondern weit mehr als 1.500 PS entsprechen würde. Musk aber ist bekannt für seine vollmundigen Versprechungen. Er sagte zur ersten Auslieferung auch, der Semi sei das krasseste Gerät für Trucker. Wenn man ihn ohne Trailer fahre, schaue er aus wie ein Elefant, der sich wie ein Gepard bewegt. Er steuere sich wie ein normaler Pkw, nicht wie ein Lkw.

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