Sven Ennerst im Interview

Sven Ennerst im Interview
"Uns geht es um die Verkehrssicherheit"

Sven Ennerst, Daimler-Trucks-Entwicklungsleiter spricht im Interview über die Unterschiede des Versuchsfahrzeugs mit Highway Pilot und einem Mercedes Actros in Serienausführung und über die Rahmenbedingungen des autonomen Fahrens.

Sven Ennerst, Daimler, Trucks-Entwicklungsleiter
Foto: Karl-Heinz Augustin
Was muss der Fahrer eigentlich noch arbeiten, wenn er im Highway-Pilot-Truck sitzt? Soll er wie der Führer eines ICE einen Knopf drücken, um zu zeigen, dass er nicht schläft?

Ennerst: Ich möchte unseren Highway Pilot nicht mit der Bahn vergleichen. Die Unterschiede sind beträchtlich. Die Verkehrssituation muss es zulassen, dass der Fahrer den Highway Pilot überhaupt erst aktivieren kann. Der Fahrer muss das System per Knopfdruck bewusst bestätigen. Dann hilft der Highway Pilot dem Fahrer, monotone Fahrsituationen zu meistern und nimmt ihm so den Stress. Das haben interne Untersuchungen mit Hirnstrom-Messungen (EEG) auf abgeschlossenen Teststrecken belegt. Der Ermüdungsgrad war demnach um 25 Prozent geringer, wenn die Fahrer anderen sinnvollen Tätigkeiten nachgehen konnten, während das Fahrzeug sich im automatisierten Modus bewegt hat. Die Untersuchungen belegen zudem eine hohe Akzeptanz der Highway-Pilot-Technologie sowie eine schnelle Eingewöhnungsphase bei den Probanden.

Im Vergleich zu einem komplett mit Fahrerassistenzsystemen ausgestatteten aktuellen Mercedes Actros, wo liegen die Unterschiede zu Highway Pilot?

Ennerst: In diesem Fahrzeug ist die Basis der bewährte Abstandsregeltempomat ACC+. Hinzu kommt aber eine neue Sensorgeneration für Radarelemente und Kameras, zudem eine aktive Lenkung. Es handelt sich um ein hybrides Lenksystem, bestehend aus einem hydraulischen Lenksystem, kombiniert mit einer überlagernden elektromechanischen Lenkunterstützung. Im Arocs wird diese Lenkung bereits für die Fahrzeuge mit mehrfach gelenkten Vorderachsen eingesetzt. Wir verwenden in unserem Actros mit Highway Pilot den gleichen Lenkungstyp, mit einer modifizierten Ansteuersoftware.

Die aktive Lenkung ist doch in Verbindung mit dem Spurwächter auch als eigenständiges System sinnvoll im Serien-Actros. Ist die Einführung des Systems dort geplant?

Ennerst: Warten Sie ab, wir werden Sie rechtzeitig informieren, wir wollen heute ja nicht schon zu viel verraten und geben Sie uns noch ein wenig Zeit.

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