Škoda und E-Bus-Absatz: Neuer Player auf dem Elektrobusmarkt

Škoda und E-Bus-Absatz
Neuer Player auf dem Elektrobusmarkt

Mit der Marke Škoda betritt ein neuer Player den boomenden Elektrobusmarkt in Europa. Die über 85-jährige Erfahrung mit Elektrotechnik und Trolleybussen ist hierbei durchaus wertvoll.

Skoda Transportation E-City Elektrobus Stadtbus 2022
Foto: Skoda Transportation

Neue Player auf dem Elektrobusmarkt haben es erfahrungsgemäß nicht leicht. Es reicht einfach nicht, nur mit einem neuen Produkt auf der Elektrowelle zu surfen. Damit allein lässt sich keine Kundschaft einsammeln. Zuletzt mussten das die beiden Unternehmen Sileo und Linkker schmerzvoll erfahren. Andere Newcomer wie Arrival, Quantron und Deltabus stehen derzeit erst in den Startlöchern und scharren mit den drehmomentstarken Antriebsrädern – sofern man schon der Prototypphase entwachsen ist. Wohl dem, der mit einer starken Marke und großer Serienreife punkten kann – so wie Škoda Transportation, das zwar unternehmerisch völlig außerhalb des VW-Konzerns aufgehängt ist, aber sogar das bekannte "Geflügelter Pfeil"-Logo mit den Pkw der Marke teilt, wenn auch in elektrisiertem Blau statt des allseits bekannten Škoda Green. Mit dem eigenen Elektrobus und Avenue Electron tat sich Temsa Deutschland bisher sehr schwer – auch mangels geeigneter Verkaufsmannschaft. Mit Škoda Transportation starten die Newcomer jetzt aber Hand in Hand durch.

Die Marktbedingungen für einen neuen Player sind durchaus gut. Während der Reisebusmarkt durch die Coronapandemie hart getroffen wurde, ist der Stadtbusmarkt weitgehend stabil geblieben und wandelt sich sehr schnell in Richtung Emissionsfreiheit. Von den 14.990 im Jahr 2021 zugelassenen Stadtbussen (EU, UK, Island, NO, CH; 2020: 14.842 Stück) waren bereits 59,4 Prozent mit alternativen Antrieben ausgerüstet. Dabei stieg der Anteil der Batteriebusse stark von 14,8 auf 21,7 Prozent oder 3.259 Einheiten. Der der Hybridbusse – die meist sogenannte Mildhybride von MAN und Mercedes-Benz sind – legte nur von 19,7 auf 21,8 Prozent oder 3.270 Busse zu. Der Anteil der Erdgasbusse (überwiegend CNG, einige wenige von Scania und Irizar mit LNG) sank derweil deutlich von 17,7 auf 14,8 Prozent oder 2.224 Einheiten. Ein Trend, der sich durch den Ausstieg von Mercedes-Benz aus der NGT-Technologie noch verstärken dürfte in Europa.

Didier Pfleger
OHS
Der neue CEO der Škoda Group, Didier ­Pfleger (57), kommt von Alstom und ist auch Teil des Škoda-Transportation-Vorstands. Zugleich werden weitere ­Positionen im Vorstand neu besetzt, so mit dem neuen CFO Martin Oravec und dem neuen Vertriebschef Mike Niebeling.

Auch in Sachen Wasserstoff sieht es derzeit noch recht überschaubar aus, wenn auch der Anteil erstmals über die Einprozenthürde sprang (1,1 Prozent nach 0,3 Prozent 2020). Von 2012 bis 2021 wurden in Europa (inklusive Polen, ab 2020 inklusive UK, Island, NO, CH) 259 Wasserstoffbusse zugelassen, allein 158 im letzten Jahr, eine glatte Verdreifachung zu 2020. Die größten Lieferanten waren in diesem Zeitraum der belgische Hersteller Van Hool mit 96 Bussen, Wrightbus aus England mit 71, Solaris mit 38 und der portugiesische Busbauer Caetano mit 24 Bussen.

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