Für die Spedition Fehrenkötter ist der niedrige Dieselpreis ein Segen, schließlich verbrauchen allein die sieben Test-Lkw im Jahr insgesamt annähernd 300.000 Liter Kraftstoff. Bei dieser Menge machen sich auch ein paar Cent deutlich bemerkbar. Durch den günstigen Mineralölkurs ergeben sich auch im TCORanking (das die Gesamtbetriebskosten aufzeigt, siehe Kasten rechts) des trans aktuell-Fehrenkötter-Tests Veränderungen. So rücken DAF XF und Iveco Stralis näher an den Spitzenreiter Volvo FH heran. Volvo konnte bislang die Konkurrenz mit herausragenden Verbrauchswerten auf Distanz halten. Der Dieseldurst verliert allerdings angesichts der Preisentwicklung am Rohölmarkt etwas an Gewicht. Dekra kalkuliert mithilfe aktueller Informationen der Mineralölverbände derzeit einen durchschnittlichen Dieselpreis von 0,929 Euro netto je Liter in die Betriebskostenberechnung mit ein. Das sind 27 Cent pro Liter weniger als noch zu Beginn des trans aktuell-Fehrenkötter-Tests vor zwei Jahren.
Für den Volvo FH bedeutet das Einbußen beim Vorsprung auf die Verfolger. So würde beispielsweise der DAF XF bei einer Verbrauchsdifferenz von derzeit 1,74 Litern je 100 Kilometer im Jahr mit 2.920,76 Euro mehr in der Jahresbilanz stehen, wäre der Spritpreis noch auf dem Niveau des Testbeginns. So aber verliert der Volvo rund 700 Euro seines Vorsprungs allein durch die aktuelle Ölpreispolitik.Da tut es gleich noch mehr weh, wenn die kumulierten Reparatur- und Wartungskosten des Schweden mit 2.229,09 Euro bei dieser Zwischenbilanz (31. Januar 2016) schlechter ausfallen als bei DAF und Iveco. Der Betrag wäre wohl noch höher gewesen, wenn Volvo kürzlich die nach zwei Jahren Einsatz defekten Batterien nicht auf Garantie getauscht hätte.
Volvo FH hat sich großen Vorsprung erarbeitet
Aber selbst die Kosten für neue Batterien hätten den Volvo FH nicht vom TCO-Thron stürzen können, zu viel Vorsprung hat er sich bislang erarbeitet. Aber von den rund 1.900 Euro Abstand zum DAF XF sind in diesem Durchlauf nur noch rund 1.300 Euro übrig. Auch der Iveco hat Boden gutgemacht und sich von rund 2.800 Euro auf eine kalkulatorische Differenz von 1.800 Euro herangepirscht. Allerdings steht beim Italiener noch eine turnusgemäße Wartung aus, die Volvo und DAF schon hinter sich haben. Beachtlich ist, dass die Spitzengruppe bislang mit je nur einem Ausfalltag unterwegs ist. Da tut sich der Mercedes Actros schon etwas schwerer. 2,5 Tage musste die Spedition Fehrenkötter insgesamt in den vergangenen beiden Jahren auf den Lkw aus Wörth verzichten. Zuletzt stand Fahrer Rainer Maß wegen einer Zwangspause in Ellwangen einen Tag lang, da der Nebenantrieb undicht war.
Der Actros rangiert trotz guter Verbrauchswerte von 30,57 Litern je 100 Kilometer – nur der Volvo ist besser – auf dem vierten Rang und führt von da die Verfolgergruppe an. Neben den Ausfallkosten von 2.500 Euro trägt auch der hohe Anschaffungspreis nach wie vor einiges zur Platzierung bei. Das kann sich im Sommer ändern, wenn alle Fahrzeuge zur Restwertkalkulation nach 2,5 Jahren bei Dekra erscheinen müssen. Dann wird der bislang pauschal veranschlagte Restwert von 20.000 Euro durch den realen Wert ersetzt. Ob der Actros damit eine Lücke von derzeit rund 4.000 Euro pro Jahr auf den Volvo schließen kann, bleibt jedoch abzuwarten.
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